Frau Baerbock, Sie haben sich zu der öffentlichen Äußerung hinreißen lassen: “Wir sehen, dass der Kreml gerade jemand sterben lässt!“
Diese Feststellung zielt direkt auf Wladimir Putin, den Sie möglicherweise als künftige Bundeskanzlerin für erfolgreiche Gespräche über den Klimaschutz noch brauchen werden. Glauben Sie, dass Sie am Schicksal Alexej Nawalnys mit Ihrem Ausspruch irgendetwas ändern werden? Würde sich ein einziger Staat in Westeuropa von russischer Seite in irgendeinen vor einem europäischen Gericht laufenden Prozess hineinreden lassen? Hat Nawalny sein Schicksal nicht selbst verschuldet? Hätte er nicht vom deutschen Boden aus seinen Streit mit der russischen Justiz fortsetzen können? Er hätte doch wissen müssen, was ihm im Falle einer Rückkehr nach Russland passieren würde. Wer ist denn schon so einfältig und steckt seinen Kopf ohne Not in den Rachen eines Löwen im festen Vertrauen darauf, dass der nicht zubeißt? In der deutschen Literatur gibt es ein Vorbild für Alexej Nawalny: Michael Kohlhaas. Der wollte auch „mit dem Kopf durch die Wand“ und ist gescheitert!
Frau Baerbock, bitte fangen Sie jetzt schon an, sich politische Gesprächspartner „warm zu halten“, die Sie als zukünftige Bundeskanzlerin brauchen werden !Sie sind eine schöne Frau, was Ihnen und Ihrer Partei ein paar Millionen zusätzliche Wählerstimmen einbringen wird. Aber Schönheit reicht noch nicht für den Erfolg. Weisheit muss hinzukommen. Daher sollten Sie sich als Bundeskanzlerin Berater hinzuziehen, die im Lebensalter weit über Ihnen stehen und Sie vor „spontaner Unbesonnenheit“ bewahren! Möge Ihnen eine steile politische Karriere ohne jähen Absturz beschieden sein! Otfried Schrot