Die politische Welt wird Zeuge, wie sich zwei Scheuklappenträger in Deutschland „abzappeln“, um ins Bundeskanzleramt zu gelangen. Weshalb kommen die beiden Parteien nicht auf die Idee, ihre Wahlkämpfe mit zwei Kanzlerkandidaten getrennt voneinander zu führen und sich nach dem Ende des Wahlkampfes auch einmal nach einer anderen Partnerin umzusehen? Die Loslösung der CDU und der CSU voneinander ist zur Auffrischung der politischen Landschaft in Deutschland seit langem mehr als überfällig. Herr Laschet und Herr Söder sollten sich von ihren politischen Partnerinnen trennen und es mit neuen Bündnissen versuchen. Die Abwechslung erfreut, sagte schon der Lateiner. Wenn die CDU nach Bayern ginge und die CSU nach Deutschland nördlich des Mains, hätten alle deutschen Wählerinnen und Wähler bei den nächsten Bundestagswahlen eine Partei mehr zur Auswahl, und es würde möglicherweise jede Partei für sich allein mehr Stimmen gewinnen als heutzutage beide im Verbund. Selbstverständlich würde Deutschland dann einen Bundeskanzlerkandidaten „mehr im Angebot haben“, sowohl einen von der CDU als auch einen von der CSU. Was wäre daran schlimm? Leider neigen wir Deutschen dazu, „im Trott der Gewöhnung“ in einen trägen Halbschlaf zu verfallen und zu vergessen, dass der Fortschritt mit dem Zweifel am Althergebrachten beginnt. Otfried Schrot
Das politische Unvermögen zweier "Scheuklappenträger"
- von Otfried Schrot
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