Deutschland ist der NATO am 6. Mail 1955 beigetreten und seither ein treuer Bündnispartner gewesen, was unsere Nation mit dem Einsatz in Afghanistan bewiesen hat, obwohl der Krieg in Afghanistan die Folge einer total gescheiterten nationalen Nahostpolitik der USA gewesen ist, die nichts mit der Abwehr der kommunistischen Weltrevolution, wohl aber sehr viel mit der amerikanischen Gier nach dem Erdöl des Nahen Ostens zu tun hatte.
Deutschland ist im Laufe seiner 66-jährigen Mitgliedschaft in der NATO politisch schläfrig und unkritisch geworden und, träge und den USA hörig, im Sog der amerikanischen Weltpolitik mit geschwommen. Es hat sich dabei zu Dingen verleiten lassen, die wohl den USA, nicht aber Europa von Nutzen waren, vor allem die Trimmung Deutschlands und Europas auf „eisige Dauerdistanz“ zu Russland. Der Fall „Nordstream 2“ hat deutlich gemacht, was die eigentliche Motivation der USA hierfür gewesen ist: die USA wollten und wollen sich den europäischen Markt nicht mit Russland teilen!
Ist diese Entwicklung nun im deutschen Interesse gewesen?
Ist Deutschland in seinem „politischen Halbschlaf“ nicht zu sehr in den Sog amerikanischer weltpolitischer Interessen geraten?
Ist es nicht natürlich, danach zu streben, zu den Nachbarn im Osten ein genau so gutes Verhältnis zu haben wie zu den Nachbarn im Westen?
Sind die Amerikaner mit ihrer Forderung an einen souveränen Verbündeten, auf die Inbetriebnahme der nahezu fertiggestellten Pipeline „Nordstream 2“ zu verzichten, nicht zu weit gegangen?
Ist die Zeit nicht überreif dafür, die USA aus Deutschland hinauszuwerfen, die Kündigung der Mitgliedschaft in der NATO folgen zu lassen und mit Russland zusätzlich zu den Vereinbarungen über die gemeinsame Inbetriebnahme von „Nordstream 2“ einen „Vertrag über gute Nachbarschaft und Freundschaft“ abzuschließen?
Außenminister Maas, wie viele amerikanische Fußtritte in Ihr wertvollstes Körperteil wollen Sie sich von US – Außenminister Blinken noch verpassen lassen, bevor Sie endlich einmal einen Schmerzensschrei ausstoßen?
Die deutsche Unterwürfigkeit unter amerikanische Unverschämtheiten wird allmählich so unerträglich, das sich ein normaler Deutscher für die „Schlappschwänzigkeit“ des deutschen Außenministers schämen muss!
Das Verhalten der USA sollte uns Veranlassung zu einer politischen „Flurbereinigung“ im Osten geben. „Adolf der Einzigartige“ hat mit dem Unternehmen „Barbarossa“ zu Beginn des 2. Weltkrieges dem russischen Volke 26 Millionen Bürger genommen. Es sollte uns Deutschen höchstes Bedürfnis sein, aus menschlicher Sicht das Verhältnis nicht allein zu Putin, sondern vor allem zum ganzen russischen Volke auf eine neue Grundlage zu stellen! Da liegt eine historische Aufgabe vor uns!
Otfried Schrot
Oberstleutnant a.D.
Autor des Buches „Zwanzig Appelle eines Zornigen an die Welt oder der Ersatz für den Krieg“
204 novum publishing gmbh, ISBN 978 – 3 – 99038 – 326 – 1
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