Seit tatsächlich 60 Jahren besuche ich die Heimspiele der Eintracht, mein Platz auf der Gegengeraden Richtung Exzellenhaus. Zeitweise im Winter zusammen mit 5 Zuschauern, in Zweitligazeiten mit 10000 Zuschauern. Es war nie ein Problem - weil es verschiedene Zugänge gab – dorthin zu gelangen und die Plätze wieder zu verlassen.
Seit 2-3 Jahren hat sich das geändert. Bei Spielen mit größerem Zuschauerandrang ist es teilweise abenteuerlich, teilweise gefährlich – weil sich oberhalb des Fanblocks Zuschauer stauen, mit Kindern wirklich lebensgefährlich – bis zu den Plätzen zu gelangen. Obwohl es Zugangsmöglichkeiten aus Richtung Exzellenhaus oder vom Nebenplatz her gäbe. Wie wäre es mit einer Durchgangsmarkierung? Warum nicht? Gedankenlosigkeit oder ein übertriebenes Sicherheitskonzept? Egal – irgendwie, irgendwann mit Bierspritzern angelangt. Fans sind ja leidensfähig.
Aber die Zustände beim Pokalspiel gegen Koblenz toppen alles. Hinweg geschenkt. Aber dass nach Spielschluss Hunderte von Menschen in einem Drahtkäfig weit mehr als eine halbe Stunde ohne Ausweg eingeschlossen waren, weil alle Ausgänge Richtung Exzellenzhaus oder zum Nebenplatz geschlossen waren, ist unverständlich, unverantwortlich und gefährlich. Ein Glück, dass sich kein Mensch mit Claustrophobie oder Panikattacken dorthin verirrt hatte.
Was ist der Grund? Gedankenlosigkeit oder ein übertriebenes Sicherheitskonzept? Wenn in Zukunft hoffentlich öfters Spiele mit mehr Zuschauern im überalterten Moselstadion stattfinden sollen, erwarte ich sowohl vom Verein SV Eintracht Trier wie auch von den Ordnungskräften intelligente, zuschauerorientierte und nicht überdimensionierte Sicherheitskonzepte. 0,5 % Agrojugendliche dürfen nicht 99,5% Zuschauer, die nur ein Fußballspiel der Eintracht sehen wollen dominieren! Und ich möchte nicht, nur weil ich ein Fußballspiel sehen will, mich an Reihen von schlagstockbewehrten PolizistInnen mit Sturmausrüstung mit meinen Kindern/Enkeln vorbeidrücken.
Manfred Becker