Zum Artikel „Bäume werfen ihre Schatten voraus“ von Karin Trouboukis, vom 2. Februar S. 22
„Bäume werfen ihre Schatten voraus _ Ablehnung nicht akzeptiert“ - was soll das für eine „Berichterstattung“ gewesen sein???!!!. In dem Artikel über die gewonnene Abstimmung zur Baumpflanzung in Wolnzach wurde der alles entscheidende Punkt schlicht und einfach verschwiegen: Die Tatsache, dass der vom Landratsamt abgelehnte Antrag zur Baumpflanzung nicht vom Wolnzacher Gemeinderat gestellt und eingereicht wurde, sondern vom Bürgermeister - und das ohne die Räte darüber zu informieren. Wenn also hier ein Antrag vom Landratsamt abgelehnt wurde, dann war es der des Bürgermeisters und dieser Antrag wiederum hat nichts mit dem zu tun, was die Gemeinderäte am Donnerstag verabschiedeten. Und weiter: Aus einer Reihe der vom historischen Zirkel zur Verfügung gestellten und über das gesamte Jahrhundert gehenden Aufnahmen des angeblich „seit 1810 , also über 200 Jahre bestehenden baumlosen Ensembles“ (Zitat Ablehnungsbescheid) wird ein einziges Bild herausgepickt und so getan, als ob es keine anderen Aufnahmen gegeben hätte: „Diese Postkarte wurde als Gegenbeweis (…) für den baumleeren Marktplatz gezeigt“. Dass es sich hier nicht um den Marktplatz, sondern um den Rathausplatz handelt - geschenkt. Dass es auch nicht, wie laut Artikel, um den Marienplatz geht - ebenfalls geschenkt. Wer statt einer derartigen „Berichterstattung“ den tatsächlichen Verlauf jener ominösen Sitzung des Wolnzacher Gemeinderates in Erfahrung bringen will, der sei auf das Internet verwiesen: Tagesordnungspunkt 13 beginnt mit der Minute 55:40 -
der Link dazu: https://www.youtube.com/watch?v=4H4U2-F9TUE
Antwort:
Betreff: AW: Leserbrief zum Artikel "Bäume werfen ihre Schatten voraus" vom 02.02.24
Sehr geehrter Herr Kengeter,
vielen Dank für Ihre Zuschrift. Bei der aktuellen Erstellung einer Leserbriefseite habe ich mich allerdings nach einer ersten Prüfung des Sachverhalts, ähnlich wie im Fall einer im Tenor gleichlautenden Zuschrift eines anderen Lesers aus Wolnzach, gegen eine Veröffentlichung als Leserbrief entschieden, weil die von Ihnen dargestellten Sachverhalte, die Sie unrichtigerweise als Fehler bzw. Versagen unserer Seite darstellen, nicht zutreffen. Was die Verwechslung von Marienplatz und Rathausplatz betrifft, liegt hier erstens keine schuldhafte Verwechslung seitens der Redaktion vor. Vielmehr hat die Kollegin die Namensverwechslung seitens der Behörden für die Leser erklärt. Zweitens ist es so, dass zu den Baumpflanzungen mehrere Beschlüsse des Gemeinderats existieren – zuletzt vom November 2023 – und die Verwaltung damit beauftragt war, diese Beschlüsse zu vollziehen. Genau das ist passiert: Die Vorschläge wurden, wie in der besagten Sitzung bekanntgegeben, an das Landratsamt weitergeleitet mit der Bitte um Prüfung, ob Baumpflanzungen an den vorgeschlagenen Stellen möglich sind. Das Ergebnis ist bekannt. Losgelöst vom aktuellen Fall ist es übrigens alles andere als ungewöhnlich, dass Verwaltungen Anfragen an übergeordnete Fachstellen richten, um beispielsweise für Beschlussvorbereitungen die rechtlichen Rahmenbedingungen abzustecken. Sprich: Auch dieser Vorwurf, etwas sei verschwiegen worden, ist meiner Einschätzung nach in keinster Weise durch den Sachverhalt gedeckt. Was die Bilderauswahl betrifft: Wir haben zwei verschiedene Blickwinkel gezeigt, die auch geeignet sind, beide politischen Sichtweisen auf das Thema nachzuvollziehen. Aufgabe von Journalisten in der kommunalpolitischen Berichterstattung ist es, das Geschehen verständlich zusammenzufassen, zu erklären und gegebenenfalls einzuordnen - und eben nicht Einzelbeiträge in Form von Bilderpräsentation 1:1 abzubilden. Sollte das Ihr Wunsch sein, ist der Livestream vielleicht wirklich das geeignetere Medium.
Mit freundlichen Grüßen
PFAFFENHOFENER KURIER
Michael Kraus
Redaktionsleiter
Redaktion Pfaffenhofen
Donaukurier GmbH
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