An dieser Stelle muss ich mich einmal öffentlichkeitswirksam über die Situation rund um die Flüchtlingsunterbringung aufregen.
"Kommunen warnen vor Kollaps bei Asylunterkünften". (vgl. http://welt.de/regionales/nrw/article144509136/Kommunen-warnen-vor-Kollaps-bei-Asyl-Unterkuenften.html )Von allen Seiten der Medien höre ich, dass stetig neue Notunterkünfte hochgezogen werden.
"Innerhalb von wenigen Stunden musste in der Nacht (wieder) eine Notunterkunft in einer Sporthalle hochgezogen werden." Eine Aussage, wie sie aus jeden Teil Deutschlands stammen könnte.
Mir erscheint es, als könne die Politik nicht vorausplanen, stattdessen wird die Verantwortung panikartig durch Anweisungen an die Kommunen abgegeben.
Der Bürgermeister von Bergisch Gladbach, Lutz Urbach, bringt es auf den Punkt: "Wir sind nicht gefragt, wir sind nicht gebeten worden, sondern wir sind angewiesen worden." (Beitrag RTL aktuell Nachrichten vom 27.07.2015)
Mittlerweile leben die Flüchtlinge in Zeltstädte. Und noch dazu werden die Ressourcen knapp! Gibt es denn keine "richtige" Möglichkeiten, sie unterzubringen? Gibt es keine Gebäude oder steht die Bürokratie im Weg? Wie viel Bürokratie braucht es in solchen Momenten? Oder brauchen wir in dem Fall einfach Ausnahmen?
Und wer zieht diese Notunterkünfte hoch? Die Ehrenamtlichen! Der Melder geht, ein Einsatz und sie kommen. Doch so kann es nicht weitergehen!! Der Begriff Notunterkunft impliziert Kurzweiligkeit, doch wo ist das noch gegeben? Die Unterkunft in Bielefeld, die zur kurzfristigen Entlastung für eine Woche dienen sollte, besteht mindestens 6 Wochen…
Der Flüchtlingsstrom lässt nicht nach, doch die, die hier sind, müssen zunächst bleiben, denn sie befinden sich in einem zeitweise langfristigen Asylverfahren. Logische Schlussfolgerung; wir brauchen noch mehr Unterkünfte.
Doch mit Unterkünften allein ist es nicht getan. Denn Unterkünfte und vorallem die Menschen dort, müssen betreut werden! Sie brauchen medizinische Hilfe und diverse Versorgungsleistungen. Dazu ist Deutschland gesetzlich und jeder Bürger (eigentlich) moralisch verpflichtet!
Aber die Ehrenamtlichen haben einen Hauptberuf, denn sie bei kulanten Vorgesetzten vielleicht ein bis zwei Wochen ruhen lassen können, aber wer soll denn dann die Unterkünfte betreuen? Ich sehe hier eins er größten Probleme neben den Unterkünfte als solches!
Ich bin überzeugt, dass bei einer besseren Organisation seitens der Politik und eine transparente Aufklärung über Gründe der Flucht und Vorgehen mit Flüchtlingen in Deutschland die rasant ansteigende Zahl an rechtsextremen Übergriffen eingedämmt werden könnte.
Ich habe Deutschland selten so überfordert gesehen.
Liebe Politik, wir brauchen schnelle, unbürokratische Hilfe und Transparenz für Asylverfahren!
Und bevor jemand gegen die Flüchtlinge (und die Helfer) schießt- ob im übertragenen oder im wirklichen Sinne- überlegt euch, wie es euch in Situationen von Krieg und Armut gehen würde? Wenn ihr dankbar wärt für eine Portion Essen, ein Handtuch und ein Bett? Denn wir können uns nicht vorstellen, was ein großer Teil dieser Menschen durchgemacht hat! Und ich schließe hierbei zunächst auch die Balkan-Länder mit ein. Wer hier kennt nicht den "American dream"? Den Wunsch nach Aufstieg, Geld und Anerkennung? Und zu flüchten bedeutet, seine Familie, sein Leben zurückzulassen und in ein völlig fremdes Leben aufzubrechen. Ob das der richtige Weg ist, obliegt mir nicht zu beurteilen. Aber sie werden ihre Gründe haben. Entscheidungen und Maßnahmen obliegen der Politik.
Aber es muss was passieren. Akut in Bezug auf Unterkünfte und hauptamtlichen Helfern, langfristig gegen die Gründe der Flucht..
Bezugnehmend auf: http://nw.de/nachrichten/nachrichten/nachrichten/20523374_Fluechlingskosten-verdoppeln-sich-Laender-fordern-mehr-Geld.html aber es könnte auch jeder andere Bericht über die Flüchtlingsthematik sein…
Annika Eußner (22)