Die Bundeskanzlerin erklärte anlässlich der Eröffnung der Hannover Messe, Deutschland stehe recht gut da, obwohl es auch hierzulande Nachholbedarf gebe, vor allem im Bereich der künstlichen Intelligenz. Der Leserbriefschreiber widerspricht: der Nachholbedarf auf dem Gebiete der Weiterentwicklung der natürlichen Intelligenz ist noch sehr viel größer. Bestandteil der natürlichen Intelligenz ist die menschliche Moral. Während der Mensch mit seinem „technischen Gehirn“ bereits das Weltall erkundet, ist er mit seinem „streitenden Gehirn“ immer noch in der Steinzeit und fährt fort, seine Konflikte mit Gewalt zu lösen, auch wenn er Faustkeil und Steinbeil inzwischen durch die Atombombe ersetzt hat. Die aus christlichem Elternhaus stammende Bundeskanzlerin selber leistet, von keinerlei Schamgefühl gebremst, mit der Duldung des viertgrößten Waffenexportes der Welt ihren Beitrag zur internationalen Pflege altsteinzeitlicher Gepflogenheiten, nämlich zu Mord und Totschlag auf den Schlachtfeldern der Welt, von wo dann die Flüchtlingsströme kommen, welche die Alternative für Deutschland und Horst Seehofer nicht haben wollen. Mit dieser Duldung ignoriert die Bundeskanzlerin die auch von Deutschland unterschriebene Charta der Vereinten Nationen, die das Gelöbnis enthält: „Wir, die Völker der Vereinten Nationen, sind fest entschlossen, künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren!“ Sie ignoriert ferner das Gelübde ihres wesentlich größeren Vorgängers, Willy Brandt, das da lautet: „Von deutschem Boden soll nie wieder Krieg ausgehen!“ Der Leserbriefschreiber schreibt der Kanzlerin in das evangelische Kirchengesangbuch: der Nachholbedarf auf dem Gebiete der Entwicklung der politischen Moral ist in Deutschland wesentlich größer als der auf dem Gebiet der Entwicklung künstlicher Intelligenz. Wir brauchen keine Roboter, die in der Lage sind, nach der Verrichtung der Notdurft Intimpflege zu betreiben, sondern ganz dringend eine stabile Weltordnung ohne militärische Gewaltanwendung! Diese Wahrheit sollten Sie dem obersten Waffenverkäufer der Welt im Weißen Haus bei Ihrem nächsten Treffen mit einem Scheuerlappen um die Ohren schlagen. Empfehlung an die Chefs der Hannover Messe: veranstalten Sie doch einmal ein weltweites Preisausschreiben mit der Aufgabenstellung: „Wie können wir durch eine Kombination von natürlicher und künstlicher Intelligenz zu einer Weltordnung gelangen, in welcher Kriege wegen Überflüssigkeit nicht mehr stattfinden?“ Das wäre mal was.
Die Hannover Messe und die künstliche Intelligenz
- von Otfried Schrot
- Zugriffe: 2067
- Hinweis der Redaktion: Sie lesen einen ungekürzten, unzensierten Originalleserbrief. Gedruckter Text ist farbig. Bewertung am Ende des Beitrags. INFO zum Autor: bitte Namen klicken.