Was wurde aus dem Gedenktag der Arbeiter?
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- von Handwerksmeister Alois Sepp {mehr als 1000 Briefe}
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Ein auszugsweiser Bericht von Irene Altenmüller:
Ein Feiertag für die Arbeiterbewegung - diese Idee stößt in der Weimarer Nationalversammlung 1919 nicht bei allen Parteien auf Begeisterung. Die Mitglieder der Versammlung einigen sich darauf, den 1. Mai 1919 "dem Gedanken des Weltfriedens, des Völkerbundes und des internationalen Arbeiterschutzes" zu weihen und verabschieden ein entsprechendes Gesetz. Der 1. Mai ist damals damit einmalig im Jahr 1919 ein gesetzlicher Feiertag. Dass die Nationalversammlung ausgerechnet den 1. Mai als "Tag der Arbeit" bestimmt, ist kein Zufall. Bereits seit 1890 gilt dieser Tag in Deutschland und Europa als "Kampftag der Arbeiterbewegung".
Meine Meinung wieder einmal:
Der 1. Mai wurde alljährlich für soziale Kundgebungen des Deutschen Gewerkschafts Bundes (DGB) in fast allen Großstädten abgehalten. Für die Arbeitnehmer war es eine Art "Pflichtveranstaltung" daran teilzunehmen. Schließlich wurden die Rechte der Arbeitnehmer zum Teil in zähem Ringen gegenüber den Arbeitsgebern erkämpft. Es war nicht einfach, von der 50-Stunden Arbeitswoche wegzukommen. Es geschah in langwierigen Prozessen, letztlich auf eine 5-Tage-Woche mit 35 Stunden hinzukommen. Die Älteren unter uns können sich daran mit Sicherheit erinnern. Der Tag der Arbeit wurde als Feiertag auch im wahrsten Sinne des Wortes begangen. Die Arbeitnehmer fanden sich hinterher meistens zu einem geselligen und friedlichen Miteinander ein. Es wurde gefeiert, getantzt, gelacht.
Was wurde aus dem Gedenktag der Arbeiter heute? Traurigerweise wird dieser Tag unter Vorwand von Corona häufig zum Teil zu gewaltbereiten Handlungen benutzt. Es geht sogar soweit, dass fremdes Eigentum beschädigt, Polizei wie auch Ordnungskräfte mit Gegenständen beworfen wird. Offensichtlich ist bei großen Teilen der Bevölkerung der eigentliche Sinn des "Tag der Arbeit" kein Begriff mehr!
Alois Sepp