Die Stadt Reichelsheim verweigert bis heute die an verschiedenen Stellen, wie etwa in Ausschüssen, Präsentationen, bei Veranstaltungen, in der Presse, im Rundfunk über die vergangenen Jahre vorgebrachten alternativen Standorte für die geplante Megakita, auch nur wenigstens zu bedenken. Als Reichelsheimerin und Mutter beschäftigt mich hier die Kostenfrage, sowohl finanziell als aber auch in Sinne einer Zukunftsfrage. Reichelsheim nennt sich Klimakommune, will aber einen Wald roden, wie passt das zusammen? Durch Pandemie und Krieg sind Preise für Handwerk und Baustoffe stark gestiegen. Die 2017 veranschlagten Kosten von rund 6 Mio. könnten sich sehr schnell verdreifachen und die Gemeinde in die gestalterische Handlungsunfähigkeit bringen. Warum beharrt man darauf, dieses Projekt unverändert weiter zu verfolgen, statt angepasst an die neue Wirklichkeit von Dürresommern, Kostenexplosion und Fachkräftemangel einfach noch einmal neu zu denken? Den Reichelsheimerin, die den Preis letztlich zahlen müssen, sollte dieser Plan verständlich erklärt werden, weshalb man auf keine der vielen, auch durch EU-Gelder und LEADER- Programm förderungswürdigen Alternativen eingehen will, das wäre demokratisch. Mein Eindruck ist, dass alle Einwände einfach abgeschmettert werden und „passt nicht ins Konzept“ ist schnell gesagt. Das Konzept muss aber an die neue Zeit angepasst werden. In Gesprächen mit Freunden und Nachbarn oder beim Einkaufen findet jeder das Thema Natur wichtig und auch, das Kindern vermittelt werden muss. Seitens der Gemeinde heißt es aber, dass die Eltern keinen Naturkindergarten (einer der Alternativvorschläge) wollten? Wo ist also die Wahrheit? Wenn meine Tochter im Kindergarten „Waldtag“ hatte, waren alle Kinder und Eltern begeistert. Und nun soll ein Wald für eine Kita fallen?
Es wurden so viele sinnvolle und wesentlich kostengünstigere Lösungen aufgezeigt, deren Vorteile überwiegen und dies ist hier nicht der Fall.
Wir möchten, dass die KiTa-Planung noch einmal neu gedacht wird, auch wenn für die Planung bereits Geld geflossen ist. Dies war vorschnell, aber dies begründet nicht, dass ein solches Projekt um sprichwörtlich „jeden Preis“ weiterverfolgt wird und Reichelsheim letztendlich mit vielen Millionen Euro Schulden und einer womöglich ohne Personal, denn Erzieherinnen fehlen im ganzen Land, nicht bespielbaren KiTa in der finanziellen Handlungsunfähigkeit landet. Es muss eine zukunftsfähigere Lösung im Sinne der aller Bürger, groß wie klein, gefunden werden.
Im Zeitalter des Artensterbens und der Klimakrise sollten wir froh sein um jeden Quadratmeter Waldboden, dankbar um jede noch bewohnte Spechthöhle, sollten, anstatt jedes bißchen Natur zu zerstören und uns dafür noch haushoch zu verschulden, wenn es andere und bessere Möglichkeiten gibt. Besonders im Sinne unserer Kinder sollte nicht in einer juristischen Grauzone agiert, ein unnötiger Schuldenberg geschaffen und ein weiteres Stück Natur zerstört werden, vor allem, dass selbst wenn neue Bäume gepflanzt werden, es mindestens 25 Jahre braucht bis sie so groß sind, wie der momentane Bestand dort aufweist.