Hohle Worte klingen voller !
Wozu Reduzierungen oder Mindestzahlen des Parkraumschlüssels zwischen Investoren und der Stadt führen, sehen wir tagtäglich in der Nähe der Studentenwohnheime und großen Wohnblocks. Angeblich kommen alle Studenten mit der Bahn oder dem Fahrrad an den Studienort (1 Stellplatz je 5 Betten). Zudem können Studenten einen Anwohnerparkausweis von der Stadt erhalten. Die Autos der Studenten stehen tagelang unbenutzt an den Straßen rum (bitte mal beim Spaziergang entlang der Wohnheime auf die KFZ-Kennzeichen achten). Will man denn die Fehler der Vergangenheit wiederholen, als in den großen Siedlungen zuwenig Parkplätze gebaut wurden? Nun stehen die Autos am Straßenrand. Die Verursacher dieser Misere sind Investoren und Stadtverwaltung. Und dann beklagt sich die Stadt über zu viel Autos im Straßenraum und streicht Parkplätze, das ist schon perfide.
Auf einem politisch einseitigen Symposium Thesen oder Träume zu äußern, ist einfach. Doch wo bleiben offizielle Anträge der GWG oder Friday for Future zur Garagen- und Stellplatzverordnung an die Bayerischen Staatsregierung ? - Fehlanzeige. Wer den Mund spitzt muss auch pfeifen !
Welche Garantien kann die GWG geben, dass zukünftige Mieter kein eigenes Auto haben werden und die Leih-PKW der GWG nutzen? Keine ! Dieses Angebot, bei Erlass von 3 von 4 vorgeschriebenen Stellplätzen ein Auto für Mieter zu kaufen, ist ein vergiftetes und unrealistisches Angebot.
Die Schloßlände in einen „Shared Space“ (gemeinsamer Raum für alle Verkehrsteilnehmer) umzuwandeln, wird sicher von den meisten Bürgen begrüßt werden, ebenso eine Verlegung der B13 und B16. Hier kann die Stadtbaurätin zeigen, was in ihr steckt.
Alle Politiker und Umweltverbände reden von einer Stärkung des ÖPNV. Bitte baut Ingolstadt eine U-Bahn, der Region eine S-Bahn - und erst danach Abbau von Parkplätzen (aber die Reihenfolge einhalten). Es gibt nichts Gutes, außer man tut es !
Ist bei den Ausführungen zu Ingolstadts Bevölkerungswachstum (pro Jahr plus 1.000 Einwohner) auch an dazu gehörige Arbeitsplätze gedacht ? Die Anzahl der Erwerbstätigen in Ingolstadt hat meines Erachtens einen Höhepunkt erreicht. Wachsen kann die Stadt nur über Studenten und ausländische Zuwanderer, die aber kaum oder nur gering beschäftigt sein werden. Wo soll denn das Geld und die Gewerbesteuern zukünftig herkommen ? Ist dem Landesbeauftragten vom Bund Naturschutz bekannt, wo die Ingolstädter Gewerbesteuern mehrheitlich herkommen ? Von Audi, seinen Zulieferern und weiteren großen Firmen – fleißige Leute, gute Unternehmen.
Mit der herabsetzenden Kritik an Audi - im Artikel, wie auch sonst häufig - beleidigt „Friday for Future“ nicht nur das Unternehmen, welches für viele wohltätige Zwecke in der gesamten Region bekannt ist, sondern auch über 40.000 Beschäftigte und deren Familien in der gesamten Region.
Wer es noch nicht gemerkt hat, in Deutschland und auch in Ingolstadt findet leider eine sich beschleunigende Deindustrialisierung statt.
Den Teilnehmern des Symposiums, die das befürworten, kann man nur raten: Man beißt nicht in die Hand, die einen füttert.
Erich Preuß