Von: Ursula Blume [mailto:
Gesendet: Samstag, 15. Juni 2019 17:54
An:
Betreff: Leserbrief: "Ordnungsamt - Hund"
Bezug: AN von Samstag, 15. Juni 2019, LOKALES, Seite 17A1
Artikel „50 Euro Strafe, weil Käthe vor der Tür liegt“ von Robert Esser
Guten Tag,
obwohl ich keine Hundebesitzerin bin, habe ich auch zwei Vorfälle aus der Nähe miterlebt, bei denen Mitarbeiter des Ordnungsamtes unverhältnismäßig agiert haben.
Ein Vorfall liegt schon ca. 3 Jahre zurück, meine Nichte aus Hamburg, damals 16 Jahre alt und Schülerin, war mit ihrem kleinen bewegungsfreudigen Hund auf der Hollandwiese an der Valkenburger Straße unterwegs. Dort warf sie immer wieder einen Ball, den der Hund apportierte. Mitarbeiter des Ordnungsamtes stellten sie zur Rede, weil der Hund nicht angeleint war. Sie forderten 50 Euro Geldstrafe und drohten mit einer Anzeige, falls nicht sofort bezahlt würde. Ihr Onkel war in der Nähe und bezahlte, als Hinweise auf das Alter der Hundehalterin und einen möglichen Ermessensspielraum die Ordnungskräfte nicht umstimmen konnten. Später schrieb ich einen Brief an das Ordnungsamt, weil ich das Ordnungsgeld in der Situation unverhältnismäßig fand, eine Verwarnung hätte gereicht. Die knappe Antwort lautete: Durch das Bezahlen sei die Strafe anerkannt worden.
Einen weiteren Vorfall erlebte ein guter Freund vor ca. 3 Wochen. Er war mit seinem kleinen Hund mit dem Liegerad unterwegs. Im Pontviertel musste er bei Bekannten etwas abgeben. Währenddessen ließ er den Hund angeleint in der Fahrradtransportkiste. Als er nach ca. 5 Minuten aus dem Haus kam, wurde er von Mitarbeitern des Ordnungsamtes der Tierquälerei bezichtigt, da der Hund gebellt hatte. Ihm wurde eine Anzeige wegen Tierquälerei angedroht! Als er argumentierte, dass er nur wenige Minuten weg gewesen sei und der Hund schließlich nicht in einem Auto in der Sonne sondern draußen an seinem gewohnten Platz wartete, wurde ihm angedroht, dass man ihm den Hund wegnehmen werde, falls er jetzt noch etwas sage. Fassungslos und tief getroffen rief er mich sofort danach an, um mir dieses Erlebnis zu schildern.
Mit Anja Schmidt-Kärst stimme ich überein, dass Mitarbeiter des Ordnungsamtes im Sinne der Menschen agieren sollten. Ein gesundes Augenmaß fehlte ganz deutlich auch bei den oben beschriebenen Konfrontationen!
Mit freundlichen Grüßen
Ursula Blume