Münchner Merkur vom 18.05.2022
Die Institution katholische Kirche muss in erster Linie zugeben können, dass sie aus Menschen besteht. Denn der Priester bleibt auch nach der Weihe ein Mann und wird dadurch nicht zum Neutrum umfunktioniert. Das setzt voraus, dass das Wort „Liebe“ für ihn nicht nur eine Worthülse bleiben muss, sondern dass er Liebe leben darf. Denn es ist nicht gut, wenn der Mensch allein ist. Er braucht ein „Du“
in dem sich Gott verkörpert. Erst im anderen sehen wir Gott und damit auch die Liebe. Darum ist es eine Selbstverständlichkeit, dass die Frau einen festen Bestandteil der Schöpfung verkörpert und nicht, wie seit 1000 Jahren ausgeklammert wird.
Ilse Sixt - Oberpframmern