Nun hat er also seine Meinung wie so oft schon wieder einmal gewechselt. Die US – Streitkräfte sollen in Afghanistan bleiben und weiter die Taliban bekämpfen. Diese Entscheidung nützt weder den Soldaten, die noch fallen werden, noch der afghanischen Bevölkerung, die langsam aber sicher in diesem endlosen Krieg pulverisiert wird, sondern ausschließlich der Rüstungsindustrie der an dem Krieg teilnehmenden Staaten, die sich um die Beantwortung der Frage herumdrücken: was wollen wir eigentlich in Afghanistan? Was ist das, der „Kampf gegen den Terror“? Der Terror ist weder ein Staat noch eine Person, sondern ein diffuser philosophischer Begriff, ein Kriegsziel, das sich ständig in Nebel hüllt und weder zeitlich noch räumlich eingrenzbar ist. Man kann es selbst mit Drohnengeschwadern nicht auslöschen. Auf jeden Fall wird eine Fortsetzung des Krieges noch mehr Menschenleben, noch mehr Geld und noch mehr zerstörte Infrastruktur kosten und vor allem eines produzieren: Hass und noch mehr Hass, der sich wie ein Lauffeuer auf Erden verbreiten und wieder neue sogenannte Terrorakte produzieren wird. Die Taliban haben Donald Trump einen Brief geschrieben. Weshalb geht er nicht darauf ein? Das afghanische Volk hat nur dann eine Chance auf Frieden, wenn alle an dem Konflikt Beteiligten unter dem Vorsitz einer Person mit Autorität miteinander reden. Donald Trump ist kein Stratege, und seine Berater sind Deppen, egal, wie viele Sterne sie auf den Schulterklappen tragen. Sie scheinen nicht darüber nachzudenken, in welchem Verhältnis die tatsächlichen personellen und finanziellen Ressourcen der USA nicht nur zu den gegenwärtigen militärischen Belastungen sondern vor allem zu eventuellen zukünftigen Herausforderungen stehen. Die USA sind mit dem Islamischen Staat noch nicht fertig. In Nordkorea kann es infolge der Kriegsfreudigkeit Donald Trumps ebenfalls bald „ losgehen“. Wenn Trump es ungeschickt genug anstellt, “zückt auch China seine Waffen“ gegen die USA. Außerdem hat Trump dem Herrn Maduro in Venezuela „Prügel angedroht“. Das alles kostet Soldaten, Geld, Zeit und Material. Haben die USA von allem ein unerschöpfliches Potential? Die Staatsverschuldung der USA beträgt 2017 21 Billionen Dollar. Wenn Trumps Kriege lange genug dauern und die USA im Begriffe sind, auszubluten, wird Trump voll auf seine Bündnispartner zurückgreifen! Wie wird Russland sich verhalten, wenn die USA ausgeblutet am Boden liegen, weil sie sich militärisch übernommen haben? Fazit: Trump hat nicht die Begabung, die NATO zum Sieg zu führen, sondern höchstens in den Untergang. Jetzt rächt sich, dass die NATO sich nach der Auflösung des Warschauer Paktes am 25.2.1991 nicht ebenfalls aufgelöst hat! Dann hätten wir Europäer nämlich nicht mehr in amerikanische militärische Abenteuer hineingezogen werden können! Otfried Schrot
Donald Trump - kein Stratege, wohl aber ein Dilettant
- von Otfried Schrot
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