Die Anzahl der Konfliktparteien auf unserem Planeten nimmt täglich zu. Die Waffenexporte nehmen nach Häufigkeit und Umfang zu, die Kriege desgleichen, die Kriegsschäden ebenfalls, und die Anzahl der Menschen, die nach dem Verlust der Heimat ziellos durch die Welt irren. Das menschliche Elend steigert sich von Tag zu Tag. Das politische Krisenmanagement der Menschheit versagt und das Überlebensmanagement erst recht. Fazit: die Menschheit strebt mit geballter Energie und unter Zusammenfassung aller ihrer Intelligenz auf den globalen Selbstmord zu. Der Verfasser dieses Leserbriefes hat keine Macht, er hat nur eine Idee im Kopf. Der Erfolg dieser Idee hängt davon ab, ob die Mächtigsten der Welt bereit sind, der Menschheit mit gutem Beispiel voranzugehen, hinein in eine heile Welt – oder mit schlechtem Beispiel voran in den Menschheitstod. Schachspieler werfen sich die Figuren nicht an den Kopf in dem Bemühen, das Spiel zu gewinnen, sondern sie lösen ihren Konflikt gewaltlos nach international anerkannten Regeln. Kein Blutstropfen wird vergossen, und dennoch gibt es am Ende des Spiels ein von beiden Seiten anerkanntes Ergebnis. Das nachfolgende Verfahren zur Lösung internationaler Konflikte verläuft nach den gleichen Prinzipien: gewaltloser Verlauf, feststehende Regeln, mathematische Chancengleichheit für alle Konfliktparteien, kein Tod und keine Zerstörung!
OTFRIED SCHROT
DAS UNIVERSALE GEWALTLOSE KONFLIKTLÖSUNGSVERFAHREN
AUSZUG AUS MEINEM BUCHE
„ZWANZIG APPELLE EINES ZORNIGEN AN DIE WELT“
(ISBN: 978-3-99038-326-1)
Jede politische Kraft, die Einfluss auf die Lösung eines bestehenden Konfliktes hat, stellt zu einer Konfliktlösungskonferenz einen Vorschlagsberechtigten (V) und einen Bewertungsberechtigten(B) ab. Die Konferenz findet unter dem Vorsitz des sogenannten Konfliktlösers oder Leiters(L) statt.
L |
K1 |
K2 |
K3 |
K4 |
K5 |
K6 |
K7 |
K8 |
SSP
|
V8 |
7 |
6 |
6 |
3 |
6 |
4 |
7 |
8 | S8=47
|
V7 |
4 |
3 |
7 |
6 |
1 |
7 |
8 |
2 | S7=38
|
V6 |
3 |
1 |
3 |
4 |
2 |
8 |
5 |
4 | S6=30
|
V5 |
2 |
5 |
1 |
1 |
8 |
1 |
3 |
6 | S5=27
|
V4 |
6 |
2 |
4 |
8 |
4 |
5 |
1 |
7 | S4=37
|
V3 |
1 |
4 |
8 |
2 |
7 |
3 |
2 |
5 | S3=32
|
V2 |
5 |
8 |
2 |
5 |
3 |
6 |
4 |
3 |
S2=36
|
V1 |
8 |
7 |
5 |
7 |
5 |
2 |
6 |
1 |
S1=41
|
|
B1 |
B2 |
B3 |
B4 |
B5 |
B6 |
B7 |
B8 |
SSP
|
4.2.1. Man stelle sich ein Schachbrett mit 8 Metern Kantenlänge vor. Es hat 64 Felder. Die Zeilen tragen die Bezeichnungen V1 – V8, die Spalten die Bezeichnungen B 1 – B 8.
4.2.2. Am linken vertikalen Rand des Schachbrettes (1-8) sitzen die „Vorschläger“ (V), diejenigen Personen, die eine Konfliktlösungsalternative vorschlagen. Jede Konfliktpartei bringt hier ihren Konfliktlösungsvorschlag ein.
4.2.3. Am unteren horizontalen Rand (B1-B8) sitzen die „Bewerter“, diejenigen, die die verschiedenen Konfliktlösungsvorschläge bewerten. Es handelt sich auch hier um Vertreter der verschiedenen Konfliktparteien.
4.2.4. Jeder „Bewerter“ hat acht verschiedenfarbige Würfel vor sich liegen mit den Punkten(Augen) 8,7,6,5,4,3,2,1
4.2.5. Jeder „Bewerter“ verteilt nun seine 8 Würfel auf die Felder in der „Spalte“ (senkrecht) vor sich und „gewichtet“ so die Konfliktlösungsalternativen.
4.2.6. In den „Zeilen“ (waagerecht) werden nun die zugeteilten Punkte addiert und in einer zusätzlichen Randspalte am rechten Rande des Schachbrettes notiert. Es folgt ein vertikaler Vergleich der acht Summen(S= Summe)
4.2.7. Die Kontrolleure (K) kontrollieren den Gewichtungsvorgang. Der neutrale Leiter (L) überwacht den gesamten Ablauf des Verfahrens.
4.2.8. Die Konfliktlösungsalternative, welche so die höchste Punktzahl erhalten hat, wird als Lösung des Konfliktes akzeptiert. (ohne Krieg!)
4.2.9. In unserem Beispielfall hat der Vorschlag in der ersten Zeile die höchste Punktzahl (47) erhalten und ist die akzeptierte Lösung des Konfliktes.
4.2.10.Die Achterdiagonale von links unten nach rechts oben zeigt, dass jede Konfliktpartei ihre eigene Lösung des Konfliktes für die Beste hält – was nur natürlich ist. Ohne dieses Verfahren würde diese Konfrontation zu einem lauten militärischen Knall führen. Hier ist es jedoch kein Hindernis.
Das Verfahren ist befriedigender und gerechter als jeder Krieg, weil einerseits kein einziger Kriegstoter zu beklagen ist und andererseits auch niemand „über den Tisch gezogen“ wird. Es kann mit Hilfe von Computern durchgeführt werden, während die Teilnehmer sich auf verschiedenen Erdteilen befinden. Ich kann die Menschheit nicht daran hindern, weiterhin Kriege zu führen, die immer teurer werden, deren Schäden nur mit immer mehr Geld zu beheben sein werden und die die Verschuldung der kriegführenden Staaten immer weiter in die Höhe treiben werden. Sollte die Menschheit jedoch eines Tages ihren größten Feind ,den keulenschwingenden Neandertaler in ihrem eigenen Inneren, bezwingen und sich dazu entschließen, zu feinsinnigeren Methoden der Konfliktlösung überzugehen wie zum Beispiel zu dem oben von mir vorgeschlagenen Verfahren, dann könnten wir mit gutem Grunde annehmen, dass spätestens die übernächste Generation ein „goldenes Zeitalter der Menschheit“ erleben wird. Ein Tipp an zukünftige Kriegsherren, die „es nicht lassen können“: während Sie auf dem Schlachtfeld Ihren Krieg austragen, installieren Sie in einem Bunker unter dem Schlachtfeld Ihre Stellvertreter und die Repräsentanten der von dem Konflikt betroffenen Nachbarstaaten vor dem „Schachbrett“ und lassen Sie dieses „Konfliktlösungskollegium“ den Konflikt nach den oben von mir vorgeschlagenen Regeln lösen. Nach dem Ende der Schlacht vergleichen Sie das Kriegsergebnis auf dem Schlachtfeld mit dem Kriegsergebnis am Schachbrett im Bunker. Rechnen Sie im ersten Falle Tod und Zerstörung und im zweiten Falle Überleben und Unversehrtheit zum Ergebnis hinzu – und im ersten Falle die Kosten und im zweiten Falle die Ersparnisse. Sie werden zu einer beschämenden Erkenntnis gelangen. Leider ist diese „vergleichende Kriegführung“ noch nie versucht worden – weil der keulenschwingende Neandertaler bisher immer gesiegt hat. Wir sind jedoch nunmehr an einem Punkte der Weltgeschichte angelangt, an dem es oberstes Gebot geworden ist, die letzten „Neandertaler“ zu überwinden, die mit Gewalt alle Probleme der Welt lösen wollen. Die Naturkatastrophen, die uns noch bevorstehen, können wir nur mit globaler Solidarität meistern. In dieses Konzept der globalen Solidarität paßt das wechselseitige Belauern mit Geheimdiensten und die wechselseitige Bedrohung mit Atombomben nicht hinein. Wenn wir den nachkommenden Generationen das Tor zu einer besseren Welt in einer besseren Zeit öffnen wollen, müssen wir auf den tödlichen Luxus der Kriege verzichten. Das moralische Gebot ergeht an uns alle, die Schäden zu beheben, die wir unserem Lebensraum zugefügt haben und den aus unzähligen Wunden blutenden Körper der Menschheit zu heilen. Wenn wir jetzt mit der Arbeit beginnen, kann die übernächste Generation das Zeitalter des Lichtes erleben. Ist das nicht ein schöneres Vermächtnis für unsere Enkel als ein Dahinvegetieren in einem von der Profitgier zerstörten Lebensraum und beladen mit einer Schuldenlast, welche die Generation der Großväter ihren Enkeln aufgebürdet hat?
Ich fordere die Mächtigsten der Welt, die ständigen Mitglieder des Weltsicherheitsrates, die USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich, auf, sich dieses Verfahren für die Lösung aller ihrer Konflikte zu eigen zu machen und in das übernationale Recht einzuführen, um das Überleben der Menschheit zu sichern! Der nach 36 Dienstjahren in der Armee vom Saulus zum Paulus gereifte Leserbriefschreiber stellt das von ihm entworfene "Universale Gewaltlose Konfliktlösungsverfahren" unter das Motto "Etwas mehr denken, etwas weniger bomben!" Wenn die Bombenwerfer Putin, Assad und ihre „Geschäftspartner“ das „Schachbrettverfahren“ zur Konfliktlösung angewendet hätten, würde es keine syrischen Flüchtlinge geben. Das Elendslager von Idomeni existiert nur deshalb, weil das „Schachbrettverfahren“ noch kein internationales Recht ist! Der Schöpfer des Verfahrens ist gern bereit, bei der praktischen Einführung in das internationale Recht behilflich zu sein. Otfried Schrot