Was soll und kann man als kleiner deutscher Staatsbürger dem Staatsoberhaupt der Bundesrepublik Deutschland zu dessen Geburtstag wünschen? Beruflich hat er ja bereits alles erreicht und sein Privatleben geht niemanden etwas an. Oft steht die Gesundheit bei derartigen Geburtstagswünschen ganz obenan. Doch die meisten der ca. 1500, beim Untergang des Ozeanliners „Titanic“ im April 1912 ums Leben gekommenen Passagiere waren wohl gesund; sie hatten eben nur kein Glück. Auch für den kältesten Rechner ist Glück ein Teil des Erfolges. Aus diesem Grunde haben Napoleon I. Bonaparte – wie auch der von ihm so bewunderte Preußenkönig Friedrich II., der Große - Offizieren ein Kommando verweigert, wenn sie der Meinung waren, jene hätten keine „fortune“. Diese glückliche Hand ist auch Joachim Gauck bei seiner Amtsführung zu wünschen und – bei aller gebotenen Zurückhaltung in parteipolitischen Auseinandersetzungen – eine gute Portion Zivilcourage, wenn es um wesentliche Dinge in der deutschen Politik geht. Der Bundespräsident sollte mehr sein, als nur eine „Unterschriftenmaschine“, die Bundesgesetze ausfertigt (Art.82, Abs.1, S.1 GG) oder die Ernennungs- oder Entlassungsurkunden für die Bundesrichter, Bundesbeamten, sowie die Offiziere und Unteroffiziere der Bundeswehr unterzeichnet( Art. 60, Abs.1 GG). Ich persönlich würde ihm noch wünschen - man sehe mir diesen Anflug von Lokalpatriotismus nach - dass auf Joachim Gauck etwas von der Ingolstädter Bundestagsabgeordneten Eva Bulling-Schröter abfärben möchte, nicht etwa von deren „rotem Drachenblut“(einen so liebenswerten und dazu noch wie ein blonder Engel aussehenden Drachen gibt es im übrigen gar nicht), doch von ihrem kämpferischen Elan, wenn es um so (überlebens)wichtige Themen geht, wie den Schutz unserer Umwelt und Natur. Da kann auch eine „kleine“ und zierliche Abgeordnete des Deutschen Bundestages durchaus ein Beispiel für einen „großen“ und honorigen Bundespräsidenten sein. In diesem Sinne: „Happy birthday, Mister President!“
Dr. Werner J. Leitmeier
Ingolstadt
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