Da haut es einem doch den Zimt aus der Zwiebel! Ausgerechnet ein evangelischer Pfarrer, dessen Amtsbrüder in Christo von ihren Kirchenkanzeln herab Sprüche wie etwa "Schwerter zu Pflugscharen!" und "Frieden schaffen ohne Waffen!" ertönen lassen, zeigt plötzlich Verständnis für die Notwendigkeit bewaffneter Streitkräfte! Aber vielleicht stimmt ja das Sprichwort gelegentlich, daß Gott jemandem, dem er ein Amt gegeben hat, auch den dazu nötigen Verstand gibt. Hoffentlich eifert der gelernte Pastor und amtierende Bundespräsident Gauck nicht noch dem kriegerischen Papst Gregor VII. (1073-1085) nach, von dem der Ausspruch stammt: "Verflucht, wer seinem Schwert das Blut mißgönnt!" Grundsätzlich ist dem Plädoyer Gaucks für ein größeres – und wenn unvermeidlich - auch militärisches Engagement Deutschlands bei der Bewältigung internationaler Krisen zuzustimmen, jedoch nur, wenn auch die rüstungs- und ausrüstungstechnischen Voraussetzungen auf deutscher Seite gegeben sind. Und da hapert es ganz gewaltig! Hier nur ein Beispiel: Bereits 2011 (!) sollten die ersten Transportflugzeuge vom Typ "Airbus A 400 M" als Ersatz für die inzwischen veraltete und leistungsschwache "Transall C 160" an die deutsche Luftwaffe ausgeliefert werden; jetzt soll die Auslieferung ab Herbst 2014 beginnen. In der Zwischenzeit müssen wir für teures Geld russische Maschinen vom Typ "Antonov An-124" nebst Besatzungen chartern, um die notwendigen Versorgungsflüge nach Afghanistan etc. bewältigen zu können! Dafür hat die Bundeswehr pünktlich und ohne Verzögerung die ersten KITA-Plätze installiert. Früher hat die Truppe den Zulauf neuer Schützenpanzer vom Typ "Marder" oder der "Feldhaubitze 155-1" begrüßt, heute dürfen sich "Frau Feldwebel" und "Frau Leutnant" über die Einweihung von Kindergärten für ihre lieben Kleinen freuen. Die Bundeswehr ist von der Heilsarmee kaum mehr zu unterscheiden.
Mit freundlichen Grüßen!
Dr.Werner J. Leitmeier