Früher hieß es: "Hast Du einen Opa, schick‘ ihn nach Europa!" Für "Polit-Opas", für ausrangierte oder abgehalfterte Politiker war das europäische Parlament in Straßburg ein beliebtes Abstellgleis und ist es zum Teil noch jetzt (auch wenn es heute um die dortige Personalie nicht mehr ganz so schlecht bestellt ist). Von Ausnahmen abgesehen, finden wir aber in dem Straßburger Gremium allenfalls die zweite Garnitur von Politikern der Mitgliedsstaaten, was sicher in seiner - verglichen mit den nationalen Parlamenten - wesentlich geringeren Bedeutung begründet ist. Doch nicht die "Quasselbude" in Straßburg ist hier das eigentliche Problem, sondern das "Haus Europa" als solches, das um so baufälliger zu werden scheint , je mehr Stockwerke – respektive Mitgliedsstaaten – dazu kommen. Das "Europa der Sechs" war dank ehrlicher Bauunternehmer und funktionierender Bauaufsicht noch ein grundsolider Bau, von dem wir uns inzwischen Lichtjahre entfernt haben. Charles de Gaulle wußte schon, warum er seinerzeit die Engländer nicht in der EWG haben wollte! Das Einzige, was an Großbritannien noch groß ist, ist der Finanzplatz London als der weltweit größte Tummelplatz von Börsenspekulanten; laut "Sunday Times" leben in der Stadt an der Themse die meisten Milliardäre dieser Welt (wie z,B der russische Oligarch Roman Abraham Abramowitsch). Da verwundert es nicht, wenn die Engländer jeden Versuch der europäischen Gemeinschaft, das Spekulantenunwesen, das für die so genannte Euro-Krise ursächlich war, durch entsprechende Gesetze einzudämmen, hintertreiben. Oder nehmen wir Griechenland: Dieses Land liefert zwar momentan keine Schlagzeilen, doch von einer grundlegenden Wendung zum Besseren kann dort nach jahrzehntelanger Mißwirtschaft, gepaart mit öffentlichen und privaten Betrügereien, keine Rede sein. Es fehlte jetzt nur noch, daß sich die europäische Gemeinschaft von der Ukraine in ein militärisches Abenteuer gegen Rußland hineinziehen ließe!
Summa summarum: Das europäische Haus verkommt immer mehr zu einer "Bruchbude" und man sollte sich vielleicht anläßlich der bevorstehenden Wahlen zum europäischen Parlament einmal daran erinnern, daß die Twin-Towers in New York am Nine-Eleven 2001 von oben nach unten zusammengekracht sind und nicht etwa, weil ihre Fundamente schadhaft gewesen wären!
Mit freundlichen Grüßen!
Dr. Werner J. Leitmeier
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