„...Sie waren eine sooooo tolle Sekretärin! Immer haben Sie uns geholfen. Sie haben nie Nein gesagt. Es ist sehr schade, dass Sie in Rente gehen. Ich werde Sie wirklich vermissen!! Ihre Alruna“ „Liebe Frau Geiger, ich bin sehr traurig, dass Sie uns verlassen. Hoffentlich haben Sie eine schöne Rente. Elly Schneider“
Wohl dem, der an seinem letzten Arbeitstag mehr als fünf Dutzend solcher Zeilen nebst liebevollen kleinen Schülerzeichnungen auf seinem Schreibtisch findet. Natürlich entstehen solche Ideen nicht im Selbstlauf. Schließlich muss so eine wunderbare und herzerwärmende Aktion heimlich und von langer Hand vorgedacht werden – in meinem Fall von den Kollegen der Grundschule am Mühlenfließ in Booßen. Und - Hand aufs Herz- da fällt der Abschied schwer.
Vor längerer Zeit las ich in einer Kolumne des bekannten Spiegel-Journalisten und Bloggers Sascha Lobo einige seiner Gedanken zum Thema Herzensbildung. Er schrieb: „Bildung ohne Herzensbildung ist nichts wert. Im Gegenteil, sie stellt den direkten Weg in die Entzivilisierung der Gesellschaft dar.“ Und nicht nur Lobo, auch viele andere, denen die Erziehung unserer Kinder am Herzen liegt, fordern seit Jahren sogar ein eigenes Unterrichtsfach, das sich den aktuellen Fragen unserer Zeit universell zuwendet. Und damit Herzensbildung vermittelt – laut Duden ein „durch Erziehung erworbener Besitz einer reichen und differenzierten Gefühls- und Empfindungsfähigkeit.“
Was dies anbelangt, ist es mir um die 209 Schülerinnen und Schüler meiner einstigen Abeitsstätte nicht bang. Denn 17 hochmotivierte Pädagogen stehen ihnen nach besten Kräften bei ihrem Start ins Leben zur Seite.
Also danke nochmal auf diesem Weg an das Team der Booßener Schule, sie haben mir viel Freude im Arbeitsleben beschert und mir meinen Abschied ins Rentendasein nicht eben leicht gemacht.
Leila Geiger.