Es ist fast zum Weinen. Zuerst setzt man alles dran, um den Verkehr von der Straße in die öffentlichen Verkehrsmittel zu kriegen, dann das große Lamento über die Kosten. Der bayerische Ministerpräsident jammert, dass das 49-Euro-Ticket dem Freistaat jährlich 400 Millionen Euro kostet. Konstatiert dann, dass zu viel Geld davon in die Subventionierung der Fahrkarten geht, nicht in die Infrastruktur. Wo ist also der Hebel falsch angesetzt? Wir werden in Bezug Umweltschutz fast täglich dazu von irgendwelchen Bekanntmachungen aufgefordert, den ÖPNV zu benutzen. Ein Großteil macht es erfreulicherweise auch. Fest steht, dass der ÖPNV in seiner Struktur häufig gar nicht in der Lage ist, das Fahraufkommen der Menschen zu bewältigen. Von der Unpünktlichkeit angefangen, von der Zuverlässigkeit gar nicht gesprochen. Frage an den Ministerpräsidenten: „Herr Söder, ist der Umwelt geholfen, wenn man jetzt plötzlich nur noch eine Art „Urlaubs-Ticket“ für einen Monat im Jahr erwerben kann?“ Werden die derzeit verteufelten Fahrzeuge mit dem Verbrenner dadurch weniger? Wenn Ihre Priorität „nur“ auf Finanzierung durch den Bund und Entlastung Bayerns steht, ist der Hebel meines Erachtens falsch angesetzt, ist es eine falsche Alternative.
Alois Sepp