Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, nun unterbrecht für einen Moment eure Beschäftigung mit den Inzidenzen und wendet eure Blicke den Umweltschäden zu. In Anbetracht der sich häufenden Naturkatastrophen, die Schäden verursachen, deren Behebung nicht Milliarden, sondern Billionen kosten wird, müssen wir zur Kenntnis nehmen, dass wir es uns nicht länger leisten können, jährlich zwei Billionen Dollar für den Krieg auszugeben. Wir müssen weltweit das Geld, das wir bisher für den Krieg ausgegeben haben, der Erhaltung der Bewohnbarkeit unseres Lebensraumes zuführen!
Gleichzeitig müssen wir unsere 22 Millionen Soldaten, die uns in 22 Millionen Kriegsgräbern nichts nützen, umschulen für Aufgaben im Umweltschutz und in der Katastrophenrettung. Die Fließbänder der Rüstungsindustrie müssen wir umrüsten für die Produktion von Gütern, die wir in Katastrophengebieten benötigen.
Damit das Ganze funktioniert, müssen wir die auf Abschreckung beruhende Außenpolitik, mit welcher die Fütterung der Welt mit Kriegswaffen gerechtfertigt wird, ersetzen durch eine vertrauensbildende Außenpolitik. Das politische Establishment der Welt, dass sich an die „Parteispenden“ aus der Rüstungsindustrie als „Dankeschön“ für die profitbringenden Rüstungsaufträge gewöhnt hat, muss daran erinnert werden, dass alle Regierungen der Welt 1945 anlässlich der Gründung der Charta der Vereinten Nationen in der Präambel der UN – Charta versprochen haben, künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren. Dieses Versprechen haben Sie, meine Damen und Herren Regierungschefs, angeführt von den USA, dem größten Waffenexporteur der Welt,75 Jahre lang mit großer Energie gebrochen und die künftigen Generationen nicht, wie feierlich versprochen, vor der Geißel des Krieges bewahrt, sondern auf den Schlachtfeldern der Welt „verheizt“ wie in Vietnam, in Korea und im Irak! Fangen Sie endlich an, Sie von „nationaler Größe“ Träumende, das Versprechen von 1945 in Taten umzusetzen! Träume von nationaler Größe führen nur zu Kriegen, die Menschheit aber wird nur mit globaler Solidarität überleben, mit Hilfsbereitschaft aller gegenüber allen. Das gilt auch und gerade für Sie, Präsident Biden, Präsident Putin und Präsident Xi Jinping!
Stellen Sie endlich die Suche nach erlogenen Kriegsvorwänden ein, die sich hinterher als falsch herausstellen wie der Tonkin – Zwischenfall und die nicht vorhandenen Massenvernichtungswaffen Saddam Husseins! Auch die deutschen politischen Parteien könnten zu den Themen „Rüstungsexporte“ und „Auslandseinsätze“ im bevorstehenden Bundestagswahlkampf einmal Stellung beziehen und zuvor an den vorzüglich informierten Bundesnachrichtendienst die Frage richten, wer die immer zahlreicher werdenden „Terrororganisationen“ in aller Welt mit Waffen und Geld füttert, gegen die Deutschland dann seine „Auslandseinsätze“ durchführt! Möge der christlichen deutschen Bundeskanzlerin, die zu lange schweigend, duldend und segnend ihre schützenden Hände über die deutschen Rüstungsexporte gehalten hat, dieser Leserbrief in die Hände fallen!
Möge sie auf den Gedanken kommen, ihn ihrem Nachfolger oder ihrer Nachfolgerin zu übergeben mit der Empfehlung, die darin enthaltenen Vorschläge zu verwirklichen - was ihr aus Mangel an Zeit nicht möglich war!
Otfried Schrot
Autor des Buches „Zwanzig Appelle eines Zornigen an die Welt oder der Ersatz für den Krieg!“