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Westfalenpost und Westfälische Rundschau vom 05.09.2013, Heimatteil Seite 2, Titel: "Im Pastoralen Raum können sich die Schafe verlaufen"
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Erst einmal möchte ich hiermit meine Solidarität mit den Montagsdemonstranten in Meschede ausdrücken, die damit gegen den Zusammenschluss der Kirchengemeinden zu so genannten „Pastoralen Räumen“ protestieren.

Aber, was ist eigentlich ein Pastoraler Raum? Ein Pastoraler Raum ist eine Seelsorgeeinheit, in der sich die verlorenen und nach Halt und Orientierung suchenden Schafe in der Größe des Raumes schon mal leicht verirren und verlaufen können. Schließlich wagt die katholische Kirche gerade einen epochalen Quantensprung von der Volkskirche zur Diaspora-Kirche. Der Grund liegt auf der Hand: Es gibt immer weniger pflichtzölibatär lebende Arbeiterpriester und Seelsorger im Weinberg des Herrn. Und die wenigen Priester könnten als „Pastorale Raum(g)leiter“ mitsamt ihren Kirchenvorständen zu Verwaltungsfachleuten und Event-Managern mutieren.

Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) war die Situation in der katholischen Kirche eine ganz andere. Es gab noch genügend Priester für jede einzelne Kirchengemeinde, keine Pfarrgemeinderäte, keine Ständigen Diakone, das Mittragen von Verantwortung von Laien im direkten Umfeld des Priesters war sogar unerwünscht.

Der Priester in der Hl. Messe war eine „One-Man-Show“. Nach dem Zweiten Vaticanum und in Zeiten des Priestermangels hat sich dies entscheidend verändert. Laien werden nun zwingend als Lückenbüßer für fehlende Priester gebraucht und sollen die Kirche vor dem Untergang retten. Dafür werden alle möglichen Rettungsschirme aufgespannt. Einer davon ist die „Wort-Gottes-Feier“, die ein Laie abhalten kann. Deshalb verstehe ich durchaus die Enttäuschung mancher Laien, wenn ihr Engagement innerhalb der Kirche nicht genügend von den hauptamtlichen Priestern gewürdigt wird.

Denn, Priester und Laien sind in der Nachfolge Jesu Christi gleichermaßen dazu berufen, in der Kirche ein Zeichen geschwisterlicher Liebe zu sein. Oder wie es in Frere Rogers Osterpredigt von 1970 nachzulesen ist: „Wir feiern den auferstandenen Christus durch unsere Liebe zur Kirche. Es ist eine Liebe, die auf Erden ein Feuer entzündet. Die Kirche hat den Auftrag, ein unersetzliches Ferment der Geschwisterlichkeit, der Gemeinschaft und des Teilens für die ganze Menschheit zu werden.“ Das ist die Kirche der Armen, wie sie Papst Franziskus realisieren will. Dafür könnten aber auch wiederum die Pastoralen Räume eine Chance bedeuten, etwas ganz Neues zu wagen und es gemeinsam anzupacken: im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe.

Roland Klose, Bad Fredeburg

Erst einmal möchte ich hiermit meine Solidarität mit den Montagsdemonstranten in Meschede ausdrücken, die damit gegen den Zusammenschluss der Kirchengemeinden zu sog. "Pastoralen Räumen" protestieren.

Aber, was ist eigentlich ein Pastoraler Raum? Ein Pastoraler Raum ist eine Seelsorgeeinheit, in der sich die verlorenen und nach Halt und Orientierung suchenden Schafe in der Größe des Raumes schon mal leicht verirren und verlaufen können. Schließlich wagt die katholische Kirche gerade einen epochalen Quantensprung von der Volkskirche zur Diaspora-Kiche. Übrigens, in dem Pastoralen Raum Schmallenberg-Eslohe werden insgesamt 28 Kirchengemeinden zusammengefasst und vereinigt. Fürwahr keine Liebesheirat, sondern eine erzbischöfliche Anordnung zur Zwangsvereinigung. Der Grund liegt auf der Hand: Es gibt immer weniger pflichtzölibatär lebende und wirkende Arbeiterpriester und Seelsorger im Weinberg des Herrn. Und die wenigen Priester könnten als "Pastorale Raum(g)leiter" mitsamt ihren Kirchenvorständen zu Verwaltungsfachleuten, Event-Managern und Organisationsgenies mutieren.

Vor dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962-65) war die Situation in der katholischen Kirche eine ganz andere. Es gab noch genügend Priester für jede einzelne Kirchengemeinde, keine Pfarrgemeinderäte, keine Ständigen Diakone, keine Pastoral- und Gemeindereferenten, keine Kommunionhelfer, keine Lektoren, keine Messdienerinnen und das Mittragen von Verantwortung von Laien im direkten Umfeld des Priesters war sogar unerwünscht. Der Priester in der Hl. Messe war eine "One-Man-Show". Nach dem Zweiten Vaticanum und in Zeiten des Priestermangels hat sich dies entscheidend verändert. Laien werden nun zwingend als Lückenbüßer für fehlende Priester gebraucht und sollen die Kirche vor dem Untergang retten. Dafür werden alle möglichen Rettungsschirme aufgespannt. Einer davon ist die sog. "Wort-Gottes-Feier", die ein Laie abhalten kann. Deshalb verstehe ich durchaus die Enttäuschung mancher Laien, wenn ihr Engagement innerhalb der Kirche nicht genügend von den hauptamtlichen Priestern gewürdigt wird.

Denn, Priester und Laien sind in der Nachfolge Jesu Christi gleichermaßen und gemeinsam dazu berufen, in der Kirche ein Zeichen geschwisterlicher Liebe zu sein. Oder wie es in Frere Rogers Osterpredigt von 1970 nachzulesen ist: "Wir feiern den auferstandenen Christus durch unsere Liebe zur Kirche. Es ist eine Liebe, die auf Erden ein Feuer entzündet. Die Kirche hat den Auftrag, ein unersetzliches Ferment der Geschwisterlichkeit, der Gemeinschaft und des Teilens für die ganze Menschheit zu werden." Das ist die Kirche der Armen, wie sie Papst Franziskus realisieren will. Dafür könnten aber auch wiederum die Pastoralen Räume eine Chance bedeuten, etwas ganz Neues zu wagen und es gemeinsam anzupacken: im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe.

Roland Klose, Bad Fredeburg

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