"Marx ist tot, Jesus lebt", dies sagte der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) in Zeiten der Wende 1989 zu den Danziger Werftarbeitern. Anno Domini 2014 muss es dagegen in Zeiten der Krim- und Kirchenkrise richtigerweise heißen: "Karl Marx ist tot, Wladimir Putin lebt" und/oder "Karl Marx ist tot, Reinhard Kardinal Marx lebt".
Warum? Zum einen zieht Zar Putin der Große gerade die Grenzen in Europa neu, und zum anderen ist Reinhard Kardinal Marx in Münster zum neuen Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz gewählt worden. Kardinal Marx ist ein enger Berater von Papst Franziskus, der die Kirche der Armen verwirklichen möchte. Ist Reinhard Marx dafür der Richtige? Nein, denn Marx lässt sich ein Generalvikariat in München bauen, das mehr als 100 Millionen Euro kosten wird. Und außerdem besitzt der neue Oberhirte Deutschlands für seine gelegentlichen Vatikanbesuche einen Palast in Rom, der knapp 10 Millionen Euro gekostet hat. Tebartz-van Elst(er) lässt grüßen.
Übrigens, Reinhard Marx war einmal Weihbischof im Erzbistum Paderborn, wo ich wohne. In einer kleinen Gemeinde des Erzbistums in 57392 Schmallenberg-Fleckenberg weigert sich die katholische Kirche gerade, eine vierte Gruppe in ihrem Kindergarten einzurichten. Grund: Sie will die Kosten in Höhe von 12.000 Euro nicht tragen, das soll gefälligst die Stadt Schmallenberg übernehmen. In der Kirche geht es zu wie in großen Wirtschaftsunternehmen auch: die Vorstandsvorsitzenden genehmigen sich hohe Gehälter, Boni und Villen und bei den einfachen Arbeitern, Menschen und Kindern soll dafür gespart werden. Sieht so die Kirche der Armen aus? Pfui, Teufel!
Roland Klose, Bad Fredeburg
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