Heiliges Jahr 2016 der Barmherzigkeit? (gedruckt)
- von Roland Klose
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Für das am 08.12.2015 beginnende 45. Heilige Jahr der Kirchengeschichte, das Heilige Jahr 2016 der Barmherzigkeit, zum 50. Jahrestag des Abschlusses des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-65) präsentiert Papst Franziskus den gläubigen Christen ein ganz besonderes Bonbon: den Ablass. Er vergibt den Frauen die Todsünde der Abtreibung, wenn sie Reue empfinden und bei einem katholischen Priester im Sakrament der Beichte um Vergebung bitten. Diese Gnade gilt aber ausdrücklich nur für das sog. Heilige Jahr.
Was sagt Jesus Christus dazu?: "Barmherzigkeit will ich nicht Opfer (Mt 12, 7)." Und dies bezieht Jesus Christus nicht nur auf Heilige Jahre, sondern fordert es für alle Zeiten. Übrigens, Heilige Jahre gibt es erst seit dem Jahr 1300. Deshalb verstehe ich nicht, warum Papst Franziskus die Barmherzigkeit für Frauen, die abgetrieben haben, auf das Heilige Jahr 2016 beschränken kann.
Mit der Barmherzigkeit scheint es die katholische Kirche ohnehin nicht sonderlich ernst zu nehmen. Warum? Wo bleibt z. B. die Barmherzigkeit für wiederverheiratet Geschiedene und Homosexuelle, die vom Sakrament der Eucharistie bis heute ausgeschlossen werden? Und wie sieht es z. B. mit der Barmherzigkeit gegenüber Flüchtlingen aus? Wieviele entweihte Kirchen und Klöster hat die katholische Kirche schon Flüchtlingen als Zuflucht und Unterkunft aus Barmherzigkeit zur Verfügung gestellt?
Roland Klose, Bad Fredeburg
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