Liebe Leser, liebe Schreiber,
in diesen Tagen war ein Artikel von Burkhard Ewert in der SVZ mit interessanten Überlegungen, die ich gern überregional weiter geben würde. Er zitierte den alten Spruch: „Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden zu Worten. Achte auf Deine Worte, denn sie werden zu Taten.“
Ihm fiel auf, dass der Verteidigungsminister Boris Pistorius in einem Interview sagte, Deutschland müsse ‚kriegstüchtig‘ sein. Auch mir fällt seit den 2 Milliarden Euro für den Etat des Verteidigungsministeriums, die mit stehenden Ovationen im Bundestag beschlossen wurden, zunehmend die militante Schreib- und Redeweise in den Medien auf und macht mir große Sorge. Alle Ostseehäfen in M-V haben militärische Einrichtungen, der Flughafen in Rostock-Laage wird überwiegend von der Bundeswehr genutzt, es finden zunehmend Manöver statt und Herr Pistorius spricht von ‚kriegstüchtig‘ und nicht von verteidigungsbereit.
Von Frieden und Friedlichkeit ist kaum noch die Rede und das Wort ‚Völkerverständigung‘ scheint es nicht mehr zu geben.
Es hat den Eindruck, die Bevölkerung solle an das künftige Vokabular gewöhnt werden und es nicht mehr so grausam finden, wie es tatsächlich ist und es leicht durch die Gedanken und über die Zunge gleiten lassen.
Ich denke, wir müssen uns dagegen wehren und dürfen die Worte von Frieden und gutem Miteinander nicht aus unserem Kopf verdrängen lassen, damit wir vom Denken über das Sagen zu friedlichen und freundlichen Taten kommen.
Mit warmherzigen Grüßen und Wünschen für ein heiteres Wochenende
I. Hollnagel