Der Donnerstagabend hat in Mundelsheim mal wieder deutlich gezeigt, welch verheerende Auswirkungen ein Starkregen haben kann. Spätestens jetzt muss jedem klar sein: „Nein“ zum Gewerbegebiet. Zudem gibt es noch zu viele Fragezeichen, die eine Abstimmung gar nicht möglich machen sollten. Es wäre eine Kostenkalkulation angebracht zu vielen Themen, die da wären:
Anschluss an die Kanalisation, reicht das Klärwerk aus, muss eventuell erweitert werden? Anschluss an die Strom- und Wasserversorgung? Hat die freiwillige Feuerwehr genug Kapazitäten im Falle eines Brandes oder anderen Katastrophenfällen im Gewerbegebiet? Wird zusätzliches Personal in Verwaltung und auf dem Bauhof benötigt? Wer ist zuständig für die Anlage und den dauerhaften Erhalt der Ausgleichsmaßnahmen? Gibt es konkrete Planungen zum Ausbau des Straßennetzes? Und zu guter Letzt: Wer finanziert dies alles und wer kommt für die Folgekosten auf?
Die Hoffnung auf Gewerbesteuer für die Gemeinde kann schnell enttäuscht werden.
Firmen mit Stammsitz an einem anderen Ort, Steuervermeidungsmodelle und langjährige Verlustvorträge lassen den Rubel evtl. nicht wie erhofft fließen. Zum Schutz unserer Umwelt müssen wir den Pariser Klimavertrag einhalten. Es reicht nicht nur auf E-Mobile umzusteigen. Weniger Fahrzeuge, weniger Fahrten, weniger Kilometer sind das Ziel. Um dies bist 2050 zu schaffen gilt es jetzt zu handeln. Ein Gewerbegebiet, zudem an der Autobahn, wird das krasse Gegenteil bewirken.
Bereits ohne Industriegebiet fließen diese Wassermassen durch Mundelsheim.
Wie wird das erst sein, wenn noch mehr Fläche versiegelt wird?
Ein Ausbau der Kanalisation wird diese Menge auch nicht halten.
Und bei all den oben erwähnten ungeklärten Fragen wäre interessant zu wissen, wie dies finanziert wird? Diese Dinge müssen im Vorfeld erledigt werden und gehen zu Lasten der SteuerzahlerInnen. Das muss fairerweise vorab mit konkreten Zahlen den BürgerInnen ehrlich und deutlich gesagt werden.
Jutta Grieb