Sehr geehrte Damen und Herren,
Manche Dinge im Leben sind im Grunde leicht vorhersehbar.
Wladimir Putin hat bereits zu der Zeit, als er im Bundestag stehende Ovationen erhielt, keinen Hehl daraus gemacht, dass er den Zusammenbruch der Sowjetunion für einen schweren Fehler hält.
Wer seine Vita und seine Äußerungen, vor allem jedoch seine militärischen Aktionen in den darauffolgenden Jahren genauer beobachtete, konnte kaum noch Zweifel hegen, dass es dieser Mann ernst meint mit seiner Absicht, das alte Sowjetreich wieder herzustellen.
Unter diesem Aspekt ist die Naivität der Bundeskanzler Schröder und Merkel, die Deutschland und Europa von Putin-Russland energiepolitisch abhängig gemacht haben, geradezu haarsträubend.
Wollte oder konnte man die große Gefahr, die von diesem Menschen ausgeht, nicht erkennen?
Beides ist für einen Regierungschef nicht akzeptabel.
Dieser Krieg wird noch viele unschuldige und wehrlose Opfer fordern.
Am vorläufigen Ende wird sich Putin noch in diesem Jahr die Krim und den Donbas einverleiben und sich seinem Volk als Sieger präsentieren.
Der Westen sieht sich ebenfalls als Gewinner, weil ein grosser Krieg in Europa verhindert werden konnte.
Aber Putin denkt, im Gegensatz zu Merkel, vom Ende her.
Seine Strategie, Wiederherstellung der Sowjetunion, ist längerfristig angelegt.
Putin wird nach einer gewissen Schamfrist, in der er den "lupenreinen Demokraten" mimt, als Gast wieder zu westlichen Gipfeltreffen eingeladen werden.
Die heutigen Versprechen der Politik, Deutschland und Europa von Russland im Energiesektor und in anderen wirtschaftlichen Bereichen unabhängig zu machen, sind danach nicht mehr das Papier wert, auf dem sie jetzt verfasst werden.
Der Westen ist energiehungrig.
Energie muss zudem billig sein.
Politiker wollen in erster Linie wiedergewählt werden.
Und Wahlen gewinnt man nicht, indem man den Bürgern Einschränkungen ankündigt oder Sparmaßnahmen einfordert.
Der gute Vorsatz und richtige Ansatz, alternative Energien zu entwickeln und vor allem beim Verbrauch zu sparen, wird schnell zunichte gemacht werden, wenn Putin den Westen mit billigem Gas und Öl ködert.
Das Hemd ist den Politikern und Bürgern des Westens allemal näher als die Hose.
Der Konsumdrang des Westens und die Unfähigkeit, alte Gewohnheiten zu ändern, spielen Putin in die Hände.
Die Politik hat die Aufgabe, Wohlstand, und nicht Überfluss für die Bürger zu schaffen.
Die westliche Überfluss- und Wegwerfgesellschaft ist die Trumpfkarte der Despoten weltweit.
Somit ist es absehbar, dass Putins Kriegsmaschinerie in absehbarer Zeit wieder mit Öl- und Gas-Euros aus Deutschland und Europa gespeist wird.
Freundliche Grüße
Alfred Kastner
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