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Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großem Interesse habe ich Ihren sehr guten und umfassenden Bericht zu dem Hahn in Nittendorf gelesen, da ich mich seit mehreren Jahren mit diesem Thema beschäftige und der Meinung bin, dass es nicht sein kann, dass Einzelne das Dorf-und Landleben mit den entsprechenden typischen Geräuschen und Gerüchen nicht akzeptieren und ändern wollen.
Doch das Dorf-und Landleben hat seine Traditionen und da gehören Nutztiere und auch ein Hahn als ortsüblich dazu.
Von daher haben Sie in Ihrem Bericht recht, dass die Familie vor Gericht sicherlich Recht bekäme und ihren Hahn Ludwig behalten dürfte.
Denn ortsübliche Geräusche sind zu dulden, zudem erreicht ein Hahn kaum die nach TA-Lärm im Dorf-/Mischgebiet zulässigen 90 dB für Einzelschallereignisse und zählt somit in diesen Bereichen als unwesentlicher Lärm, der ebenfalls zu dulden ist!
Umso trauriger, dass der Hahn durch Druck von Nachbarn gehen musste und somit ein Teil des dörflichen Charakters mit ihm verloren geht. 
Dorf- und Landleben sollte noch als solches gelebt werden dürfen, sonst haben wir bald nur noch Schlafstätten vor den Toren der Großstadt.
Wo soll ein Hahn in artgerechten Haltung noch krähen dürfen, wenn nicht hier?
Frankreich ist uns hier einen Schritt voraus, denn zum Schutz und Erhalt des ländlichen Charakters wurde im Januar 2020 ein Gesetzentwurf verfasst, der genau dies schützen soll und die ländlichen Geräusche mit Hahn, Kirchenglocken zur Zeitangabe, etc. als kulturelles Erbe deklariert.
Um auch in Deutschland diesen Schutz des ländlichen Raums zu erhalten, wurde im Juni 2020 die folgende Petition ins Leben gerufen:
Ich würde mich freuen, wenn Sie dies an die Bewohner von Nittendorf und die Familie weiterleiten könnten, damit sie sehen, dass es zum Glück noch viele Menschen gibt, die das Dorf- und Landleben noch mit all seinen Geräuschen lieben!
Die Kommentare in der Petition zeigen:
Landleben soll Landleben bleiben dürfen!
Wer sich daran stört, sollte in die Stadt ziehen und den dort ortsüblichen Geräuschen lauschen, die hingenommen und akzeptiert werden.
-warum dann nicht auch der natürliche Ruf des Hahns auf dem Dorf?!
Mit freundlichen Grüßen,
Silvia Stengel


Zur Autorin:

STENGEL SILVIA

Hallo liebe Mitbetroffenen und Mitstreiter! Mein Name ist Silvia Stengel, ich bin 46 Jahre alt, arbeite als Garten- und Landschaftsbauingenieurin im Frankfurter Grünflächenamt und wohne mit meinem Mann und zwei Kindern mitten im alten Ortskern von Hofheim-Marxheim, was zwischen Frankfurt a.M. und Wiesbaden liegt. Als Berliner und Hamburger „Mischling“ bin ich hier nur „ingepluggte“, aber ich habe Altmarxheim mit der traditionellen Kerb und der noch aktiven Landwirtschaft sofort ins Herz geschlossen. Seit 2015 engagiere ich mich auch im Ortsbeirat und wir setzen uns seit 2018 aktiv für den Erhalt unsers dörflichen Charakters ein. Seit 2014 halten wir in Hobbyhaltung 10 Hühner und seit 2016 auch einen Hahn und sind Mitglied im Kleintierzuchtverein. Als wir 2017 von entfernten Nachbarn wegen Fleckos Hahnenruf verklagt wurden, fielen wir und viele aus dem alten Ortskern vom Glauben ab. „Das ist hier doch normal und gehört zum Ortskern dazu!“ hörte man überall als Antwort.- Zum Glück ging die Klage im Juni 2020, nach 3 Jahren Rechtsstreit, für uns gut aus, da der Kläger die Klage zurück zog. Flecko erreichte die Werte nach TA-Lärm im Mischgebiet nicht! Durch die Presseberichte in dieser Zeit, bekam ich viele Rückmeldungen von anderen verklagten Hahn-, Hühner und Gänsebesitzern und mir wurde klar, wie verquer unsere Gesellschaft geworden ist. - Menschen ziehen wegen des günstigeren Baupreises aufs Land und beschweren sich dann über Dinge, die hier zum Dorfleben einfach dazu gehören. Durch den Pressewirbel 2019 um den Hahn Maurice in Frankreich und den Erfolg hin zu einem Gesetzentwurf zum Schutz des ländlichen Erbes, kam erstmals die Idee auf: so etwas sollte es auch in Deutschland geben! Kinderlärm ist seit 2011 geschützt- warum sollte dies nicht auch für die Geräusche und Gerüche des ländlichen Raumes möglich sein?! Es geht hier nicht um einen Hahn! -es geht um ein ganzes Lebensgefühl—ein kulturelles Erbe der kleinbäuerlichen Strukturen!


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Ein Kommentar

  • #Hahn Ludwig ... — Handwerksmeister Alois Sepp 2020-10-12 14:00 Leider gibt es heute bei den Jüngeren und häufig von sich eingenommenen Zeitgenossen weder Tradition, noch irgendwelche Natürlichkeit. Wir müssen in der Stadt mit voller Unterstützung der Gaststättenbehörde den Lärm einer Gastronomie erdulden. Wir können uns in der wärmeren Jahreszeit vor lauter Lärm kaum mehr am Balkon aufhalten. Will man den Fernseher (oder das Radio) im Zimmer bei normaler Zimmerlautstärke anhören, ist dies bei geöffneter Balkontüre fast unmöglich.Wir Anwohner sitzen dauernd geräuschmäßig in einem großen Biergarten. Wir wären froh darüber, wenn man etwas an traditionellen Geräuschen vernehmen würde bei uns daheim.Als wir heuer in Urlaub waren, erfreuten wir uns daran, dass einmal ein Gockelschrei (Hahnschrei) in der Nachbarschaft zu hören war.Eben diese Leute, denen weder Tradtion noch sonst irgendetwas Wert sind, sollen sich lieber in der Wüste niederlassen.

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