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Sehr geehrte Autoren,

‚Zu schön um wahr zu sein‘ wird in Ihrem Artikel „Bayern führt bei E-Ladestellen“ vom 11.01.2020 die aktuelle Situation der Elektro-Ladestelleninfrastruktur in Bayern dargestellt. Damit sollen nicht die aus einer Pressemitteilung des BDEW (= Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) - Lobbyverband und Interessenvertretung deutscher Unternehmen und Verbände der Energiewirtschaft - vom Fr 10.01.2020 zitierten absoluten Zahlen angezweifelt sondern deren Bundesland spezifische Deutung für Bayern ‚thematisiert‘ werden:
Viel wichtiger als ‚absolute Zahlen und Rekorde‘ in München und Regensburg für den ‚Endverbraucher, der mit dem privaten Einstieg in die Elektromobilität liebäugelt‘, sind die Art, Dichte und Verteilung dieser E-Ladestellen ‚auch auf dem flachen Land‘…
Schon ein grober Blick auf die sehr aussagekräftige grafische Darstellung der Ladestellenverteilung im Bundesgebiet widerspricht der nur mit absoluten Zahlen geführten Argumentation im Artikel deutlich:
Die ‚eher luftige bayerische Ladestellenverteilung außerhalb der wenigen großstädtischen Häufungspunkte um München, Regensburg und Nürnberg gleicht doch eher der Situation im ländlichen Niedersachsen oder Sachsen-Anhalt… Um ‚einseitigen Deutungen‘ vorzubeugen, hält der BDEW unter seinen öffentlich zugänglichen Dokumenten auch eine Deutschland-Karte für diese Sichtweise bereit: Vergleicht man die ‚Öffentlich zugänglichen Ladepunkte …je 1000 qkm des Bundeslandes (…)‚ führen bei diesem ‚Dichtevergleich‘ natürlich die kleinen Stadtstaaten. Selbst unter den ‚Flächenländern‘ wird Bayern(79) noch von Baden-Württemberg(115), Nordrhein-Westfalen(114) und Hessen(82) z.T. deutlich überholt!
Dies kommt - aufgezeigt am Beispiel Baden-Württembergs - nicht von ungefähr: Bereits im Mai 2018 wurde die vom Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz BW in Auftrag gegebene und von der ‚Initiative Zukunftsmobilität‘ in Trossingen erarbeitete ‚Studie zur Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge im Ländlichen Raum Baden-Württembergs‘ veröffentlicht. Offenbar hat diese Studie ‚als Richtschnur für (landes)politische Einflussnahme‘ auf den weiteren Infrastrukturausbau in BW rasch Früchte getragen, statt - wie hier - die Entwicklung dem ‚profitorientierten Markt‘ zu überlassen.
Mit dem staatlich gelenkten Aufbau eines ‚Grundnetzes von Gleichstrom-Schnellladeeinrichtungen‘ mit Ladeleistungen zwischen 100 bis 150 kW - nicht nur entlang der Autobahnen - wurden konkrete Schritte zur Erfüllung der Forderung „…Wer E-Mobilität will, muss auch die Voraussetzungen dafür schaffen…“ eingeleitet.

Meine persönlichen - durch fünfmonatige praktische E-Auto-Benutzung geprägten - Erfahrungen habe ich in 6 ‚Punkten‘ zusammengefasst, die ich zwar ausführlicher belegen, erläutern und begründen könnte - dieses aber der Kürze und Prägnanz zuliebe hier unterlasse:

1.) Die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der ohnehin nur wenigen DC-Schnellladestationen an den ostbayerischen Autobahnen A93 und A3, die mehrheitlich vom ‚IONITY-Konsortium‘ betrieben werden, lässt sehr zu wünschen übrig.

2.) Der (vorsichtshalber) als ‚maximale Ladeleistung‘ von z.B. 50 kW angegebene Wert wird häufig nicht erreicht - selbst wenn nur eine Säule pro Station bzw. einer von 3 Anschlüssen pro Säule genutzt wird. 
Eigener Erfahrungswert: knapp 30 kW (von 50 kW) mit (fast) doppelter Ladezeit…

3.) Bewegt man sich in (Ost-)Bayern etwas abseits der Autobahnen entlang von Bundesstraßen, darf man bei den aktuellen Ausbauplänen (laut REWAG je 3 zusätzliche Schnellladestationen im Raum Regensburg in den Jahren 2020 und 2021) noch lange nicht auf ein ‚Grundnetz von Schnellladestationen‘ im ländlichen Raum hoffen.

4.) Das ‚futuristische Aussehen’ der neuesten Ladesäulengeneration passt nicht zur äußerst spartanischen Ausstattung der Aufstellflächen z.B. am Rande großer Raststätten … ‚natürlich ohne Überdachung‘, wie sie an herkömmlichen Tankstellen längst üblich ist…

5.) Ein ‚Chaos der besonderen Art‘ stellt der derzeit bestehende Wildwuchs an Bezahlungs- und Abrechnungssystemen über diverse Smartphone-Apps, Anbieter-Karten und -Chips dar mit einem Gemisch aus Pauschal- und verbrauchsabhängigen Tarifen. Von einem ‚einfachen transparenten Bezahlsystem mit Giro- oder Kreditkarte‘ ohne Voranmeldung und Anbieterbindung sind wir ‚noch Lichtjahre‘ entfernt.

6.) Die in Ihrem Artikel hoch gelobten Steigerungen der schieren Anzahl von Ladestellen täuscht darüber hinweg, dass an vielen Stellen - z.B. aus Prestigegründen („Bürgermeistersäule“) oder Marketinggründen („Supermarktsäule“) - die ‚falschen langsamen Säulen mit geringeren Investitionskosten‘ installiert und natürlich mit gezählt werden. Eine ‚Schnell-Ladung‘ - üblicherweise von ca. 20% Restladung auf max. 80 % der jeweiligen Fahrzeugakkukapazität - ist mit diesen Wechselstrom-Säulen meistens nicht in einem ‚zumutbaren Zeitraum‘ von max. einer Stunde erreichbar. Längere Ladezeiten von 6-8 Stunden sind allenfalls beim Laden zuhause, am Arbeitsplatz oder im Zusammenhang mit einer Hotel-Übernachtung akzeptabel; dabei wird meist eine 100% Aufladung angestrebt.


Für Rückfragen und weitere Auskünfte stehe ich gerne zur Verfügung

Mit freundlichen Grüßen
Roland Schenkel


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Ein Kommentar

  • #1Bayern ... Ladesäulen.. — Handwerksmeister Alois Sepp 2020-01-13 17:39 Das ganze ist ein hochgespielter Klamauk. Es ist ein Unding, einer Technik zuzustimmen, die nicht einmal annähernd fähig ist, von einem Wunschziel zum anderen zu gelangen, ohne dass man irgendwo wegen der Ladezeiten übernachten muss.Elektromobilität schön und gut, derzeit muss man noch die Kirche im Dorf lassen bevor man Statistiken erstellt, die nicht stimmig sind. Ergebnis: "Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast"!

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