Wir haben ja eine tolle Truppe als so genannte Volksvertretung in Berlin: Die Einen betrügen bei ihrer Dissertation, Andere verstecken Geld in der Karibik oder stehen im drindenden Verdacht, in Kinderpornos zu investieren. Da kann man die Kanzlerin schon verstehen, wenn sie für die aufreibende Tätigkeit der Abgeordneten des Deutschen Bundestages eine höhere Dotierung fordert. Aber nicht weniger anrüchig ist es, wenn ein Innenminister, der Recht und Gesetz verpflichtet sein sollte, parteipolitisches Kalkül über seinen Amtseid stellt und heute noch nicht kapieren will, dass er damit dem Rechtsstaat schwer geschadet hat - so wenig wie sein Parteivorsitzender Seehofer, der ihn dafür noch ausdrücklich lobt. Freilich könnte man - analog zur seinerzeitigen Aussage der Bundeskanzlerin im Fall Guttenberg, sie habe einen Verteidigungsminister in ihr Kabinett geholt und keinen wissenshaftlichen Mitarbeiter - jetzt argumentieren, die SPD habe einen Abgeordneten ins Parlament geschickt und keinen Kinderpornographen; an der beschämenden Faktenlage würde das nichts ändern. Und dass ausgerechnet ein "Migrationshintergründler", der sich im Kampf gegen echte und vermeintliche Rechtsextremisten als Moralapostel aufgespielt hatte, der SPD diese peinliche Situation beschert, gibt dem Ganzen noch die besondere Würze! "Toute nation a le gouvernement qu'elle mérite!" Diese Worte des sardinischen Gesandten am Zarennhof zu St.Petersburg (1811), Graf Joseph de Maistre, wonach jedes Volk die Regierung habe, die es verdiene, sind zeitlos gültig. Das Kürzel "BRD" aber steht längst nicht mehr für Bundesrepublik-, sondern für "Bananenrepublik Deutschland"; eine Bananenrepublik allerdings ohne Bananen (dafür mit einer Menge Affen).
Mit freundlichen Grüßen!
Dr. Werner J.Leitmeier
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