Liebe Grüße an den Großen Bruder
- von Manfred Kiefer
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Und dennoch, was geben Menschen nicht alles freiwillig preis? In sozialen Netzwerken, Blogs, Foren, Twitter, usw. offenbaren sie intimste Details. Sie hinterlassen Datenspuren bei Google, Amazon & Co. und wundern sich höchstens ein klein wenig, wenn sie hinterher mit Werbung zugeschüttet werden. Jedes Smartphone produziert Unmengen von Daten, die sich für Bewegungsprofile, Analysen des Einkaufs-, Freizeit- und Sozialverhaltens nutzen lassen. Selbst Rückschlüsse auf die sexuelle Orientierung, die politische Einstellung und den Gesundheitsstatus der Nutzer lassen sich ziehen.
Gegen die für 1983 geplante Volkszählung gab es vehemente Proteste, die nicht zuletzt zum sogenannten Volkszählungsurteil des Bundesverfassungsgerichts führten, in dem erstmals das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung definiert wurde. Dabei waren die 18 Fragen im Volkszählungsbogen von 1987, ja selbst ein Stasi-Erfassungsbogen mit 48 Fragen, harmlos gegenüber den Informationen, die Facebook & Co. von ihren Nutzern verlangen bzw. zusammentragen. Aber schließlich tut man das ja freiwillig!
Die NSA nutzt hemmungslos die Daten, die Facebook, Google und Co. bereitstellen (müssen). Ganz zu schweigen von den modernen Daten-Goldwäschern, die ihr Wissen an jedermann gegen gutes Geld verscherbeln.
Wollen wir das wirklich? Gegen die Gier der Datenkraken hilft nur ein bewusster und sparsamer Umgang mit den eigenen Daten!
Manfred Kiefer