Alfred Kastner über sich

Sehr geehrte Damen und Herren,

vor mittlerweile beinahe 45 Jahren hat mich ein betrunkener Autofahrer auf meinem Heimweg von einem Duscobesuch zum lebenslangen Krüppel gefahren.

Ich war 16 und das Leben begann damals für mich zunehmend interessanter zu werden.

Es folgte ein nahezu zweijähriger Klinikaufenthalt mit unzähligen Operationen und irgendwann die bittere Erkenntnis, daß ein Leben lang nichts mehr so sein wird wie zuvor.

Ich konnte mich jedoch glücklich schätzen, eine sehr schöne Kind- und Jugendzeit erlebt und eine Familie mit vielen Geschwistern sowie Freundinnen und Freunde gehabt zu haben, die mir mit ihrer Hartnäckgkeit den Weg aus meiner Depression geebnet haben mit dem Ziel, mich ins Leben zurück zu holen.

Dafür möchte ich Ihnen allen herzlichst danken.

In meinen traurigen Momenten nach fehlgeschlagenen Operationen hörte ich in meinem Krankenzimmer den sehr melancholischen Song Shine on you crazy diamond von Pink Floyd.

Ein junger Krankenpfleger hat irgendwann die MC aus dem Recorder genommen und sie mit der Rüge, jetzt ist mit Selbstmitleid Schluss, an sich genommen.

Damals konnte ich seine harte Massnahme nicht verstehen.
Aber schon wenig später war ich ihm dankbar dafür.

Shine on you crazy diamond gehört für mich auch heute zu meinen absoluten Lieblingssongs.

Aber ich genieße diesen Evergreen unter einrr völlig anderen Prämisse als damals.

Aufgeben ist keine Option.


Freundliche Grüße

Alfred Kastner