Was der Bundespräsident tun könnte
- von Otfried Schrot
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Der Bundespräsident könnte in Anbetracht zahlloser in Trümmern liegender Städte im Nahen Osten mit einer von den obersten Verantwortungsträgern der Welt im Stich gelassenen, notleidenden Bevölkerung noch sehr viel Dringenderes tun. Er könnte sich bei der UN – Generalversammlung anmelden und in einer Rede folgende Forderungen erheben:
1. Ergreifung von Maßnahmen zur Erfüllung des 1945 von allen Unterzeichnerstaaten in der Präambel der Charta der Vereinten Nationen niedergelegten Versprechens an ihre Völker – und von allen gebrochenen Versprechens – künftige Generationen vor der Geißel des Krieges zu bewahren.
2. Einsetzung einer UN – Kommission aus politischen Wissenschaftlern, Kommunikationswissenschaftlern, Psychologen und Juristen, die den Auftrag erhalten, als künftigen „Ersatz für die Methode Krieg“ ein gewaltfreies Verfahren zur Lösung aller internationalen Konflikte zu entwickeln, das Bestandteil des internationalen Rechtes wird und das zu akzeptieren sich alle UNO – Mitglieder verpflichten.
3. Schaffung eines weltumspannenden Netzes überparteilicher, übernationaler, überrassischer und überreligiöser Mediatoren unter dem Vorsitz des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, die von diesem bei sich anbahnenden und bestehenden Konflikten zwischen den Konfliktparteien eingesetzt werden, um diese unter Anwendung des zuvor geschaffenen Verfahrens zu lösen bei bestehender Verpflichtung der Konfliktparteien, diese Mediatoren zu akzeptieren.
4. Stufenweise nukleare und konventionelle Abrüstung aller Armeen der Welt und anschließende Umschulung dieser Armeen zu Rettungsarmeen für Katastrophengebiete.
5. Umrüstung der Fließbänder der Rüstungsindustrie mit finanzieller Unterstützung der Regierungen zum Zwecke der Produktion aller der Güter, Geräte und Einrichtungen, die in Katastrophengebieten benötigt werden, sowohl von den Helfern als auch von den Opfern.
6. Erarbeitung eines Zeit – und Stufenplanes für die Rückführung aller 60 Millionen Flüchtlinge in ihre Heimat.
7. Erarbeitung eines Plans zur Versorgung von 900 Millionen Hungernden
weltweit.
8. Einsetzung einer juristischen Expertenkommission zur Schaffung einer den Bedürfnissen und Erfordernissen des 21. Jahrhunderts entsprechenden W e l t v e r f a s s u n g als völkerrechtlichem Nachfolgeinstrument für die von 1945 stammende Charta der Vereinten Nationen, verbunden mit der feierlichen Erklärung, dass künftig die Kommunikation zwischen Individuen, Gruppen und Staaten weltweit nur noch auf der Basis von internationalem und nationalem Recht und ohne jede Anwendung militärischer Gewalt stattfinden soll.
9. Mit einer solchen Rede würde sich der Bundespräsident das Verdienst erwerben, das Tor zu einem besseren Zeitalter aufgestoßen zu haben.
Otfried Schrot
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