Lieber Bundeskanzler,
bitte, bitte mach doch nochmal ein Sondervermögen, diesmal eine Sondervermögen
Natur!
Aber nicht 100 Milliarden, nein - sondern mindestens 250 Milliarden...
So wie es Dir vor unserer aller Augen möglich war, zur letzten Weinacht ein
"Sondervermögen Bundeswehr" aus Deinem Geschenkesck zu zaubern, sollte es Dir
doch auch zu dieser Weihnacht wieder möglich sein, dem Bundeshaushalt ein
Sodervermögen Natur zu schenken. Lieben Dank dafür.
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Freundliche Grüße
H. Federmann
Nachhaltigkeitsökonom
Hallo Hr. Federmann, Ihr Wunsch nach einem Sondervermögen "Natur" ist verständlich, vor allem in der Vorweihnachtszeit. Bei Begriffen der Verdummung wie "Sondervermögen" reagiere ich sehr allergisch, denn es handelt sich um Schuldenaufnahme, was man den Couch Potatoes natürlich nicht so verklickern kann. Mir ist bekannt, dass der beanstandete Begriff von den "Koryphäen" unserer bunten Regierung stammt.
Mit Ihrer Forderung eines Sondervermögens an Hr. Scholz geben Sie zu erkennen, dass er als Weihnachtsmann scheinbar Unmögliches möglich machen kann. Ihre diesbezügliche weihnachtliche Vorfreude dämpfe ich jedoch, was Ihnen wie ein Doppel-Wumms vorkommen mag; ich mache nur deutlich, dass es aus rein naturwissenschaftlicher Sicht (hauptsächlich Physik) gar keinen Weihnachtsmann geben kann (einen diesbezüglichen Text aus dem Internet übersetzte ich ins Deutsche):
Die Annahme, dass die Zwischenstopps gleichmäßig über die Erde verteilt seien (die Annahme entspricht natürlich nicht der Wirklichkeit, sie wird jedoch zum Zwecke einer einfacheren Berechnung zugrunde gelegt), ergibt 0,78 Meilen je Haushalt, und somit eine Gesamtstrecke von 71.604 Meilen. In diesen Zahlen ist nicht erfasst, was die meisten von uns mindestens einmal in 31 Stunden tun müssen, von Nahrungsaufnahme ganz zu schweigen.
Der Schlitten des Weihnachtsmanns bewegt sich also mit einer Geschwindigkeit von 650 Meilen pro Sekunde, der 3.000-fachen Schallgeschwindigkeit. Zum Vergleich: das schnellste, von Menschen gefertigte Fahrzeug, die Raumsonde Ulysses (Odysseus), bewegt sich mit lächerlich geringen 27,4 Meilen in der Sekunde. Ein herkömmliches Rentier erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 15 Meilen in der Stunde.
Auf dem Erdboden können herkömmliche Rentiere nicht mehr als 150 kg ziehen. Selbst wenn man unterstellt, dass “fliegende Rentiere” 10mal mehr ziehen könnten, ist die obige Aufgabe auch nicht mit 8 oder 9 Rentieren zu erledigen.
Wir benötigen 214.000 Rentiere. Daher erhöht sich die Gesamtmasse – das Gewicht des Schlittens außer Acht gelassen – auf 353.430 Tonnen. Zum Vergleich: das ist das Vierfache des Gewichts der “Queen Elizabeth” (gemeint ist das Schiff, nicht die verstorbene britische Monarchin).
Die jeweils nächste Gespannreihe von Rentieren ereilt sofort das gleiche Schicksal. Alle Rentiere verdampfen in 4,26 Tausendsteln von Sekunden. Das ist der Zeitraum, in welchem der Weihnachtsmann erst beim fünften Haus angekommen wäre.
Auf Grund der Beschleunigung aus dem Stand auf 650 Meilen pro Sekunde in einer Tausendstel Sekunde ist der Weihnachtsmann Fliehkräften ausgesetzt, die 17.500 mal stärker sind als die (irdische) Schwerkraft. Der Weihnachtsmann mit seinen 125 kg (fürchterlich schlank) wird mit einer Kraft von 21.165.149 N (N: Newton) an die Rückwand seines Schlittens genagelt.
Die Schlussfolgerung: Falls der Weihnachtsmann jemals Geschenke am Weihnachtsabend verteilte, ist er nun tot – zumindest für Erwachsene!
Wir alle dürfen jedoch hoffen, dass die nächste Bundesregierung vernünftig ist und zum Nutzen unseres Landes handelt. Die Hoffnung befindet sich bekanntlich ganz unten in der Büchse der Pandora (der allseits Beschenkten).