Jetzt werden wir also wieder wählen.
Und das Ergebnis wird so sein, dass die Ränder Stimmen gewinnen und die bürgerliche Mitte sich zusammenschließen muss, um gegen die Ränder regieren zu können.
Alles beim Alten also, nur ein neuer Aufguss eines, eher schon ausgelaugten, Teebeutels.
Den Grund für diese Misere will niemand sehen: ein Drittel unserer Bürger ist nicht wahlberechtigt: die Kinder und die Menschen unter Betreuung.
Nur so ist erklärbar, dass irgendwelche Minderheiten sich, in der politischen Behandlung, so weit in den Vordergrund drängen konnten und können.
Hätten die Kinder und die Betreuten eine Wahlstimme, würde eine Demokratie ausbrechen, in der jeder Mensch mitbestimmt. Jeder.
Kinder und Betreute sind die Frauen der vorletzten Jahrhundertwende. Nur dass sie selbst nicht kämpfen können, keine Barrikaden anzünden können.
Könnten Sie das, sie hätten es längst getan: Sie hätten der Diktatdemokratie und dem Diktatrechststaat die angemaßte Alleinvertretungsmacht entzogen.
Und es wäre auch einfach durchführbar: Die Eltern und Betreuer vertreten ihre Mündel bei der Wahl. Die haben dann halt zwei Stimmen oder fünf, wenn sie 10 Kinder haben, usw. usw..
Das ist nur und nur das ist ausschließlich gerecht. Das bestehende Wahlrecht ist Unterdrücker - Recht. Es ist, aus der Sicht der Kinder und der Betreuten, kriminell.
Dabei kostet das Umstellen auf Demokratie beinahe nichts und würde die Macht dorthin verschieben wo sie seelenmäßig hingehört: zum jungen bis mittelalten Mittelstand.
Alleinerziehende hätten plötzlich das Gewicht das ihnen zusteht. Und die Kinder und die Dementen hätten eine ehrlichere Lobby als die Pharmaindustrie: Ihre Eltern und Betreuer.
Schluss wäre es mit der Macht der Rollatoren, der Macht der Singles, der Macht der Queeren.
Gebt den Eltern und Betreuern das Kommando. Denn die wissen jeden Tag, jede Stunde, was und für wen sie das tun!
Lasst uns, nicht mehr, sondern erstmalig Demokratie wagen!
Michael F. Maresch
Den gesamten Artikel kann man nur unterstreichen. Die Politikerebene hat nur das einzige Glück, dass die Betroffenen nicht mehr so können, denn wären die allesamt noch im Vollbesitz ihrer gesamten Kräfte, könnte die diktatorische Machtgesellschaft nicht so mit uns umspringen. Betrachte ich allerdings das derzeitige Parteispektrum, sowie die aus dem Boden empor kommenden Wahlversprechen, kann man sich als Wähler nur zwischen "Pest und Colera" entscheiden.
Einspruch, Euer Ehren! Die Wahrnehmung des Wahlrechts erfordert informierte, mündige Bürger. Das können Kinder nicht leisten, aus diesem Grund bin ich auch gegen eine Reduzierung des Wahlrechts auf 16 Jahre. Nach Ihrem Modell hätte Josef Göbbels bei Wahlen 8 Stimmen, Frau von der Leyen hätte 9! Womit wäre das gerechtfertigt? Und mit der offensiv vertretenen Mehr-Kinder-Politik der AFD hätte diese, vorausgesetzt ihre Mitglieder und Wähler folgen der Parteilinie, eine ewige Mehrheit gesichert! Es ist auch mitnichten so, dass alle Menschen unter Betreuung nicht wählen dürfen. Das gilt nur für diejenigen, welche aufgrund psychischer Erkrankungen ihre Angelegenheiten nicht mehr regeln können. Warum sollen die Betreuer ihre, möglicherweise radikalen politischen Ansichten vervielfältigen dürfen? Nein, wählen sollen diejenigen, welche die erforderliche geistige Reife und damit die Möglichkeit besitzen, sich umfassend zu informieren. Ein Vertretungsregelung dieses grundlegenden demokratischen Rechts ist m. E. alles andere als demokratisch. Wolfgang Theine
Herr Theine, Ihre Argumentation ist beinahe wortgleich mit dem Autoritätsgehabe, mit dem vor hundert Jahren den Frauen das aktive Wählen verboten wurde und mit dem bis in die sechziger Jahre amerikanische Sklaven ausgeschlossen wurden.
Sie wollen also weiterhin über ein Drittel der Bevölkerung politisch versklavt, ohne Vertretung in den Parlamenten, ohne Lobby halten.
Das ist nicht demokratisch sondern autoritär und kurzsichtig, weil es eine Besetzung der Parlamente und damit die politische Vertretung aller Bürger verhindert und so eine überbordende Alterspyramide und das überproportionale Hervorheben von Minderheiten erzeugt oder ermöglicht.
Dass in Ihrem autoritären Demokratieverständnis Worte wie "Göbbels" oder "geistige Reife", die Sie offensichtlich allen Eltern und Betreuern absprechen, nicht fehlen, ist da beinahe schon symptomatisch.
Würde man Ihrer Argumentation konsequent folgen, müsste man das Wählen generell verbieten.
Selbstverständlich gehen Kinder nicht selbst zur Urne, deshalb macht es keinen Sinn immer wieder ihre Unmündigkeit zu betonen.
Auf der anderen Seite weiß aber niemand als die Eltern oder die Betreuer besser über die Bedürfnisse der Mündel Bescheid. Für und in allen Lebenslagen vertreten sie die Rechte und Pflichten ihrer Mündel, da ist es nur billig und sinnvoll, wenn sie sie auch mit dem Wahlrecht vertreten und sie damit zu vollwertigen Mitbürgern machen.
Ich weiß, diesen einfachen demokratischen Grundgedanken geht mit mir fast niemand. Aber Herr Valentin hat richtig bemerkt: "Wenn alle das gleiche denken, wird nicht viel gedacht."