ISIS-Krieg als Event im sozialen Netzwerk (gedruckt)

Hamburger Morgenpost vom 26.09.2014, laut genios.de, Weiteres nicht bekannt
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Es könnte eine Frage an die Schüler und Schülerinnen unserer Bildungsrepublik Deutschland sein: "Wann ist ein Land auf unserem Planeten Erde eine Welt- und Führungsmacht?"

Wenn sich dieses Land global engagiert für Frieden, Freiheit, soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte, Natur- und Tierschutz, die Bekämpfung der Armut, nachwachsende Rohstoffe, alternative Energien und gegen einen Rüstungswettlauf, gegen den Klimawandel, gegen AKW, gegen den Krieg als Mittel der Krisen- und Konfliktbewältigung, gegen einen hemmungslosen Casino- und Raubtier-Kapitalismus und und und.

Mitnichten. Thema verfehlt. Falsche Antworten. Eine Welt- und Führungsmacht ist ein Land, wenn es erfolgreich Kriege führt. Deshalb lese ich in zahlreichen Printmedien: Die USA melden sich als selbsternannte Führungsmacht und Weltpolizist zurück. Die USA twittern Krieg gegen die ISIS als Event im sozialen Netzwerk. Die USA führen globale Kriege gegen nachwachsende Terror-Organisationen wie die ISIS und den neuen Ableger von Al Qaida, die nach der Destabilisierung des Nahen und Mittleren Ostens wie Pilze aus der Erde schießen.

Was ist der Unterschied zwischen den USA und einem Familienvater, der seinen Führungsanspruch in der Familie autoritär festigt, in dem er seine Kinder mit Gewalt züchtigt und zu Tode prügelt? Es gibt keinen. Kann und darf Gewalt die Lösung aller Probleme sein? Wie armselig ist eine Politik, die nur auf Wettrüsten, Bombenangriffen, Kampfdrohnen und mutwilliger Zerstörung von Menschenleben und der Umwelt in Wildwestmanier baut?

Roland Klose, Bad Fredeburg