Die Emmich-Cambrai-Kaserne in Hannover, die bisher an einen General aus dem ersten Weltkrieg und an eine französische Stadt erinnerte, wurde umbenannt in Hauptfeldwebel-Lagenstein-Kaserne. Hauptfeldwebel Lagenstein wurde bei einem Selbstmordanschlag in Afghanistan getötet. Grund für diese Umbenennung ist ein neues Traditionsverständnis der Bundeswehr, das ihr von Frau v.d. Leyen verordnet wurde.
Welch ein Blödsinn!
Nicht nur, dass man Traditionen nicht verordnen kann, schließlich brauchen sie wie das Wort schon sagt, Tradiertes, auch die Namensgebung selbst, nach dem Namen eines gefallenen Soldaten, ist vollständig daneben.
Sie erinnert in fataler Weise, indem sie dem Betrachter den eigenen, möglichen Tod ständig vorhält, an die Aufdrucke auf die Zigarettenschachteln. Das hat sicher psychische Folgen und ist nahe an vorsätzlicher Körperverletzung.
Wir haben in Deutschland ca 360 Kasernen. Bisher sind durch Feindeinwirkung ca. (!) 40 Soldaten getötet worden. Soll das heißen, die Terroristen haben noch 320 „Freischüsse“, bis uns die Kasernen ausgehen?
Sollen sich unsere Soldaten dieser neuen „Sterbetradition“ beugen und den armen Hauptfeldwebel zu ihrem Vorbild machen?
Entsteht da ein neuer Wettbewerb unter unseren Soldaten, nach dem Motto: „Ich will auch eine Kaserne...?“
Lehren wir unsere Soldaten in Zukunft dem gefallenen Kameraden nachzueifern?
Nein. Solche Zusammenhänge deuten auf ein krankes Hirn. Sie werden aber, durch die plakative Darstellung, impliziert und wohl auch zugelassen. Das aber scheint mir kurzsichtig und etwas dumm.
Gibt es denn in dieser Bundeswehr keine echten Vorbilder? Menschen, die unter Einsatz des eigenen Lebens viele andere Leben gerettet haben und dabei nicht gestorben sind? Menschen, an deren Namen junge Rekruten vorbeigehen und sich denken: „Ja, diesem Vorbild will ich folgen und ihm nacheifern!“
Denn das ist gute Bundeswehrtradition: Kasernen mit den Namen von Vorbildern. Kasernen auch mit dem Stolz der Überlieferung.
Nicht Schnellschüsse von Flintenhühnern, die es nicht ertragen, dass zwei, drei Prozent der Soldaten rechte Socken sind.
Darüber, dass es nicht mehr sind, Frau v.d. Leyen, sollten Sie sich freuen. Sie sollten dem mit aller gebotenen Härte nachgehen und sich sonst raushalten. Diese Bundeswehr braucht ihre ständigen Belehrungen nicht. Und dem verdienten Andenken an den Hauptfeldwebel Lagenstein ist am besten geholfen, wenn Sie dafür sorgen, dass Andere im nicht folgen. Da haben Sie genug zu tun in Ihrem technischen Kita - Sauhaufen. Der hat inzwischen Tradition, die Sie zu verantworten haben.
Michael Maresch
Bürgerredaktion.de
Bundeswehr: Von der Laienhaftigkeit
- von Unternehmer - Erfinder Michael Maresch
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Ein Kommentar
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#1... Von der Laienhaftigkeit — Handwerksmeister Alois Sepp 2018-03-30 09:09 Absolut richtig ausgedrückt. Doch leider wird es die oberste Leiterin des Kita-Sauhaufens selbst nicht lesen, noch viel weniger überhaupt berühren. Dazu ist sie bereits zu viel abgehoben und nicht mahr am Boden haftend. Dies alles ist natürlich jetzt im Merkel'schen Weiberladen noch wesentlich verstärkter.