An die SZ geschickt als Stellungnahme zu einem Kommentar von H. Prantl 13.8.13
"Die Verantwortung des Niemand"
Bei den Drohnen, sind alle Spitzenpolitiker offenbar zugedröhnt, denn sonst würden sie das merken, was Prantl in seinem Kommentar beschreibt:
"....das Recht rückt auf Distanz."
Und zwar auf eine Distanz von einigen Lichtjahren. Beängstigend. Wo bleiben die Stimmen hierzu der führenden Intellektuellen im Lande, wie Enzensberger, Kluge, Sloterdjik? Die Juristin Julie Zeh erhebt oft tapfer ihre Stimme. Aber die Anwaltsorganisationen? "Eloquentes Schweigen" - wie schon die ganzen Jahre zu Guantanamo, wie Roger Willemsen feststellte.
Gut, dass wenigstens Herr Prantl immer noch Unsäglichkeiten als solche beschreibt.
Zur "Adiaphorisierung" (wieder was gelernt!) gehört auch das Zulassen von grundrechtsfreien Räumen für alle Gruppen, die keine finanzielle Power haben: Alte, vor allem Demente, Gesetzesübertreter, die, da das ganze System sowieso nur nach dem Zufallsprinzip funktionieren kann (Prof. Roxin als ich Jura studierte: Das System lebt von der Dunnkelziffer) in den JVAs enden, psychisch Kranke in den geschlossenen Abteilungen und Asylberwerber (Aufzählung ist nicht abschließend).
Das Grundgesetz wurde als starke Fackel am Ende einer dunklen Nacht entzündet. Leider versuchen ganz viele Kräfte dieses Licht erheblich zu dimmen, wenn nicht ganz auszublasen, natürlich nicht für alle, sondern nur für 'unwichtige' Leute, die nur Kostenfaktoren aber keine Produktivkräfte sind. Gut, dass man von diesen unangenehmen Dingen täglich durch sinnfreie Veranstaltungen abgelenkt wird, z. B. Fußball, mit denen ein Erregungslevel erzeugt wird, der für die anderen, wichtigen Themen angemessen wären.
Vielleicht gibt es bald Drohnen mit kleinen Atombomben - dann muss auch hier kein Pilot mehr moralische Skrupel haben sie abzuwerfen, wie noch anno 1945.
"Frieden schaffen durch Waffen und Kriege"? Leute, die das vertreten gehören wirklich in die geschlossene forensische Psychiatrie.