Uwe Reetz
Meine Name ist Uwe Reetz, ich werde im Januar 50 Jahre alt. Ich bin in der Uckermark (Petznick) geboren, aufgewachsen und bis jetzt geblieben. Natürlich haben auch Städte einen Zauber auf mich ausgewirkt, so dass mir Hannover, Berlin oder Chemnitz für eine Weile etwas bedeutet haben. Allerdings fühle ich mich hier verwurzelt und freier als anderswo. Hier ist eben alles ganz anders! Die POS N.K. Krupskaja in Mitttenwalde hat für meine schulische Ausbildung Sorge getragen, danach erlernte ich den Beruf des Straßenwärters in Friesack. Viele Jahre arbeitete ich dann in der Straßenmeisterei in Templin, einige in Altlüdersdorf wo ich den Karriereaufstieg, verbunden mit einem Studium als Techniker, proben wollte. Durch verschiedene Anstöße brach ich das Studium dann aber ab, vieles davon war mir zu weit von der Realität des Lebens abgehoben. Danach erlernte ich die Kunst der Ganzkörper- und Psychoaktiven Massage, beschäftigte mich mir der Psychologie und dem Heilpraktikerwissen. Erich Fromm, Alexander Lowen, Arno Gruen, Irvin Yaloom und andere Psychologen als auch Philosophen begleiten mich noch heute.
Ich war einige Jahre verheiratet und hatte mir auch ein Nest, in Form eines Holzhauses, gebaut. Kinder erwuchsen daraus nicht, da zu damaligen Zeitraum die Karriere noch hoch im Kurs stand. Danach suchte ich einige Jahre lang regelrecht nach einer Beziehung und stellte dabei fest, dass derjenige der sucht auch finden will und dabei so einiges schief gehen muss.
Immer wieder versuchte ich aktiv meine Umgebung mit zu gestalten und gelangte dabei in die Politik. So stand ich 8 Jahre lang der Partei "Die Linke" zur Verfügung, bekleidete das Amt eines Stadtverordneten (stellv. Fraktionsvorsitzender) , war Ortsbeirat im Heimatdorf und Sprecher verschiedener Bürgerinitiativen. Später stellte ich fest, dass Parteien und andere Organisationen keinesfalls in der Lage sind den ganzen Menschen zu beschreiben oder gar eine konkrete Zielrichtung vorweisen können und somit für mich eine Sackgasse darstellten. Bürgerinitiativen haben zumindest ein gemeinsames Feindbild, halten aber auch nur so lange bis man gewonnen oder verloren hat. Zumindest gibt es in Petznick derzeit keine Windräder oder Solaranlagen und wir hatten die Gelegenheit die Landesregierung kennenzulernen, als auch unsere eigenen Ängste.
Heute arbeite ich in Prenzlau, bin immer noch dabei Kontakte zu knüpfen und zu vertiefen, hänge für die UNB Nistkästen auf, fange für den Tierschutz wilde Katzen ein, spiele auf der Terrasse Gitarre und mache mir Sorgen um die Gesellschaft. Ich schreibe Leserbriefe, weil ich neugierig bin wie der Rahmen des Sagbaren gestellt ist und um vielleicht eine Rückmeldung zu bekommen. Wer ich bin weiß ich, nur wer bin ich unter meinen Mitmenschen und wie sehen diese mich?
Ich trage mich mit der Hoffnung, dass gesellschaftlich wieder klar wird, dass wir nicht Instagram, TickTock und Co sind, sondern Menschen die gern miteinander singen, lachen oder sehr gern auch aufgeregt diskutieren können und dabei nicht vergessen, dass mein Nachbar immer noch mein Nachbar bleibt auch wenn ich tausende Follower oder Likes aus der halben Welt bekomme oder habe. Mein Nachbar ist real und zeigt mir selbst wo der Selbstbetrug beginnt, denn Realität lässt sich nicht belügen und in virtuellen Welt belügen wir uns alle nur selbst.
Heimatlandkreis: Uckermark
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