Corona-Schuldesaster
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- von Dr. med. Christoph Hilsberg †
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Nach über einem Jahr schulischem Corona-Durcheniander muss die schulische Ordnung erst wieder neu gelernt und erfahren werden. Sie geht in diesen Altersklassen sehr schnell verloren. Auch das außerfamiliäre Sozialverhalten einschl. "geregeltem" Spielen, Fußball und anderem Sport sind neu oder wieder zu erlernen. Man kann die entstandenen Defizite dieser Kinder und auch Jugendlichen (!) jetzt nicht mit noch so gut gemeintem Nachhilfeunterricht zusätzlich "ausgleichen"!. Das gibt zusätzliche Schädigungen und Defizite, weil die gleichen benachteiligten Kinder und Jugendlichen erneut benachteiligt werden durch mangelhafte Unterstützung durch die Eltern. Es geht also um viel mehr als nur um Schul-Lernstoff!
Was schulisch zunächst dringend geschehen muss: Lehrerverbände sollten die Curricula, den Lernstoff durchforsten und massiv entrümpeln. Da gibt es sehr viel, was z.Z. wegfallen kann/muss! Nur das, was für die weitere Bildung unerläßlich notwendig ist, sollte im Kommenden Jahr Lehrstoff sein. Die Kultusminister sind leider häufig nicht vom Fach (die nächste Katastrophe!) . Sie haben schon bei der Rechtschreibreform ihr Unvermögen bewiesen. Die Lehrerverbände müssen das leisten.
Wenn wir z.B. die zurecht hoch gelobten finnischen Schulverhältnisse analysieren, dann wissen wir, welch massive Aufgaben außerschulisch auf Sozialarbeiter zukommen, weil auch viele Eltern aller Berufsstände einschl.gesamter Familie vollkommen durcheinander sind. Das darf nicht vergessen werden.
Wenn man dann noch klar sieht, in welch ungeheurem Maß Deutschland über Jahrzehnte seine Jugend vernachlässigt hat, dann kann einen nur noch die Wut auf diesen Staat packen... Wenn der Staat, der so unglaublich viel Geld "rausgeschmissen" hat , hier spart, wird es in Bälde sehr sehr teuer. Die Jugend ist die einzige Ressource, die Deutschland hat (hatte!).
Dr. Christoph Hilsberg