
NN vom 28.02.23
Das Thema:
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN berichteten über die zunehmende Gefährdung der Radler. Tödliche Unfälle häufen sich, auch in Nürnberg. Das darf so nicht bleiben.
Tote Radfahrer, verletzte Fußgänger. Das, was sich auf Deutschlands Straßen und nicht zuletzt in Nürnberg abspielt, ist schlicht und ergreifend erschreckend. Jedes Verkehrsopfer ist ja auch ein Schicksal, ein Mensch wird aus dem Leben gerissen und die Angehörigen bleiben in tiefer Trauer zurück. Und diese Situation scheint immer mehr zu eskalieren, denn die Rücksichtslosigkeit gegenüber den schwächeren Verkehrsteilnehmern seitens der LKW- und Autofahrer kennt nahezu keine Grenzen mehr. Dem muss man endlich begegnen, rette sich wer kann darf nicht zum erzwungenen Leitmotto der Radler und Passanten werden. Und es stellt sich natürlich auch die Frage warum es in Nürnberg überhaupt so weit kommen konnte und die Stadt nicht schon längst massiv dagegen steuert? Begriffe wie Verkehrswende und fahrradfreundliche Stadt sind im Rathaus wohl noch immer nicht angekommen oder werden bestenfalls als Feigenblatt für die Mängel im Radverkehr, welche die unerträgliche Bevorzugung des Autos zwangsläufig mit sich bringt, benutzt. So darf es nicht weitergehen! Ein wichtiger Meilenstein wird da heuer der Radentscheid Bayern, das Volksbegehren für einen besseren Radverkehr, sein. Hoffentlich findet der eine breite Unterstützung. Denn wer auf die Politik wartet, wird allzu leicht endtäuscht. Die Autolobby ist einfach viel zu mächtig.
Wenn es so viele Geisterfahrer mit Kraftfahrzeug gäbe wie Radler, bräuchte man keinerlei Verkehrsordnung mehr.
Sehr viele Radler kennen weder eine vorgegbene Fahrtrichtung, noch viel weniger Verkehrsampeln, fahren trotz schön ausgebauter Radwege (die noch dazu in roter Farbe eingefärbt sind) kreuz und quer, Richtungszeichen sind offensichtlich ein Fremdwort. Wäre das Bremspedal beim Auto nicht so nah dran, gäbe es noch mehr Unfälle. Ermahnt man einen lieben Radler, zeigt er dir meistens den Stinkefinger oder schimpft wild drauf los, tritt dann gegen das Auto und zischt ab.
Man kann ihm ja nichts anhaben, hat ja keine Nummernschilder.
Keine Angst, bin kein Radlgegner, fahre selbst gerne mit dem Radl. Allerdings kenne ich eine Verkehrsordnung, verhalte mich regelkonform, hatte bisher selten Angst auf der Straße.
Die Verwendung des Ausdrucks "Blutbad" ist meines Erachtens nicht angemessen, sondern erscheint aufreißerisch.
Wie sollen in Zukunft tödliche Unfälle konkret vermieden werden? Konkrete und vor allem umsetzbare praktikable Vorschläge gibt es nicht.
Die meisten Verkehrsteilnehmer verhalten sich regelkonform und vernünftig, leider nicht alle.
Wirksame Maßnahmen können allenfalls die Anzahl der Verkehrstoten verringern (evtl. nur um einige Prozemtpunkte), aber nicht auf 0 drücken.
Das Problem liegt an der rasanten Zunahme der Pedelecs, umgangssprachlich auch E-Bikes genannt. Eine Untersuchung des ACE zeigt eindeutig, daß sich die meisten Todesfälle mit solchen Gefährten ereignen. Ich habe schon vor langer Zeit darauf hingewiesen, daß es vollkommen unsinnig ist, daß man für Mofas einen Führerschein braucht, nicht aber für diese elektrischen Kraftpakete. Wer mal ins Internet schaut wird feststellen, daß man sich mittlerweile Motoren für die Radnabe mit 1 KW Leistung kaufen kann. Jeweils ins Vorder- und Hinterrad eingebaut hat man eine Rennmaschine. Und mit so etwas darf man dann die Straßen unsicher machen.
Ich selbst fahre sehr gerne Rad, habe ein 20 Jahre altes Mountain-Bike und rege mich ständig über das Verhalten dieser Pseudo-Sportler auf, die einen mit ihrem tollen Elektroantrieb regelmäßig beinahe über den Haufen fahren. Fahren sie beispielsweise mal an einem schönen Sommer-Wochenende den Bodenseeradweg. Ich wünsche ihnen, daß sie es überleben.
Ist es daher falsch davon auszugehen, dass die Fahrer (m/w) eines Pedelecs eine Pkw-Fahrerlaubnis haben?
Ein eBike-"Rennfahrer" ist daher zu defensivem Fahren angehalten, genauso, als würde er / sie einen Pkw im öffentlichen Straßenraum lenken.
Es geht also um die Verantwortung, die man beim Führen eines Fahrzeugs für sich selbst und gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern hat.
Aber es soll ja Parteien geben, die den Individualismus und die "Freiheit" zur Maxime ihres Handelns erklärten. Welche Parteien sind das wohl?