Zugriffe: 242

Junge Menschen könnten denken, dies seien relativ neue Themen.

Dabei warnten Wissenschaftler des sogenannten Club of Rome in ihrem aufsehenerregenden Essay „Die Grenzen des Wachstums“ bereits vor mehr als 50 Jahren eindringlich vor den Folgen eines ungebremsten wirtschaftlichen Wachstums.

Ende der 1960er-Jahre demonstrierten in Deutschland und Teilen Europas ebenfalls junge Menschen auf den Straßen. Gegen den „Mief von 1.000 Jahren unter den Talaren“ und den Vietnamkrieg.

Nur langsam richtete sich im darauffolgenden Jahrzehnt die Aufmerksamkeit auch auf die Schäden, die das ungehemmte Wirtschaftswachstum der Nachkriegszeit in der Umwelt anrichtet.

Unübersehbare Schaumberge auf den Flüssen, zunehmender Fluglärm, Luftverschmutzung, kranke Wälder und wilde Müllkippen wurden immer mehr zum Thema.

Der Club of Rome zog bereits Anfang der 1970er-Jahre fünf grundlegende Schlussfolgerungen.

Es gibt materielle Grenzen des Wachstums, die "bis in die Generation unserer Kinder hinein reichen“.

Falls die Grenzen durch kurzfristige Entscheidungen ignoriert werden, riskieren wir den Kollaps der Erde.

Die Alternative wäre, Bevölkerung und Produktion in Balance mit Umwelt und Ressourcen zu bringen.

Um diese Alternative geordnet umsetzen zu können, benötigt es 50 Jahre.

Es ist Eile geboten, denn jedes weitere Jahr erschwert den geordneten Wandel.

Bis in die Generation "unserer Kinder", hieß es damals. Gemeint waren also unsere Eltern.

Es benötigt 50 Jahre: also jetzt.

Die aktuelle Zustandsbeschreibung ist ernüchternd.

Unternehmen werden noch immer insbesondere nach ihrem Wachstum bewertet.

Heute herrscht ein nicht enden wollender Krieg in Europa, dessen weitere furchtbare Auswirkungen nicht absehbar sind.


Als "Die Grenzen des Wachstums" geschrieben wurde, befand sich die Welt auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges. Viele Menschen fürchteten die nukleare Apokalypse.

Letztendlich ist die Sicherung des Weltfriedens auch für den Erhalt der Natur mitentscheidend.

Eine zentrale Aufgabe der Politik müsste die weltweite Bekämpfung von extremer Armut sein, denn sie ist ein Grund für Naturzerstörung und Krieg.

Global betrachtet reichen die aktuellen technischen Maßnahmen nicht aus, um der Entwicklung entgegenzusteuern. Es wird auf diesem Gebiet noch immer viel zu wenig erforscht und entwickelt.

Höchst bedenklich ist zudem, dass einige, teilweise autokratisch regierte große Staaten, ohne die der Klimaschutz nicht zu realisieren ist, sich von den erforderlichen Maßnahmen nicht überzeugen lassen.

Deutschland und Europa sind keine Insel.

Alle unsere Anstrengungen sind vergebens, wenn diese Staaten nicht mitziehen.

Dennoch geht es auch darum, die eigenen Lebensgewohnheiten zu hinterfragen und zu ändern.

Um Mensch und Natur in ein Gleichgewicht zu bringen, braucht es naturbasierte Lösungen.

Schutz von Wäldern, Ozeanen, Mooren und fruchtbaren Böden, die auch hierzulande oftmals unnötig versiegelt werden.

Denn sie sind die größten Treibhausgas-Senken die wir haben und die wir mehr denn je benötigen.

Der sogenannte "Earth overshoot day", der Tag, an dem die Ressourcen der Erde aufgebraucht sind, ist von Jahr zu Jahr früher.

Wir Menschen übernutzen unseren Planeten, der sich eher früher als später gegen uns zur Wehr setzen wird.

Freundliche Grüße

Alfred Kastner

Ein Kommentar

  • # RE: Das Zusammenspiel von Ökologie und Gesellschaft, von Produktion und Klima. — Dieter Heußner  2023-04-30 19:33 Deutschland stellt mit seinen ca. 82 Millionen Menschen ca. 1% der gesamten Weltbevölkerung. Was wir in Deutschland für das Klima und für unseren Planeten tun, ist ein Wassertropfen im Vergleich zu einer sehr großen Wassermenge.Sie führen zu Recht dieses Missverhältnis an. Wenn andere Staaten (große Industrieländer) nicht mitziehen, läuft Deutschlands Beitrag unter "ferner liefen"; er wird sich in der fünften oder sechsten Stelle nach dem Dezimalkomma bemerkbar machen.Wer "überzeugt" die anderen Staaten? Vermutlich niemand.Solange der Ukraine-Krieg (und die westliche Unterstützung dieses undemokratischen Landes (keine Oppositionsparteien, Medien gleichgeschaltet)) die Sinne vernebelt, ist das Klima und unser Planet Nebensache.Deutschland sollte trotzdem nachhaltige Beiträge zum Klima und zur Umwelt leisten, aber nicht um den Preis seiner Deindustralisierung. Voraussetzungen dazu sind eine ideologiefreie Umweltpolitik und ein kompetenter Wirtschaftsminister.
top