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Ein wunderschöner und sonniger, wenn auch noch kalter Vorfrühlingstag.

Also beschloss ich, den landschaftlich so schön verlaufenden Meditationsweg rund um Bausenhagen mit seinen inspirierenden „Haltepunkten“ zum Spaziergang zu nutzen und zu genießen.

Doch schon als ich bei Hof Schäfer von der Straße abbog und hinunter Richtung Bausenhagen und Kirche als Wegesziel schaute, fehlte mir die prächtige Kulisse der altehrwürdigen, hochgewachsenen Trauerweiden, welche die dahinterliegende Feuchtwiese so lebenswichtig und Arten erhaltend beschatten. Und ebenso jeden Spaziergänger zum Verweilen und Durchatmen einladen.

Beschattet HABEN und eingeladen HABEN!

Denn schon bald befand ich mich in dem Trümmerfeld dieser nun einstigen Idylle, ein offiziell ausgewiesenes, schützenswertes Feuchtbiotop. Vornehmlich unprofessionell niedergemetzelte, offensichtlich gesunde Bäume und deren abgesägte Äste türmen sich am Wegesrand und auf dem darunterliegenden Wiesenabschnitt. Die Wucht ihres Aufpralls hat nicht nur den kürzlich instandgesetzten Zaun zerstört, sondern vor allem die dort wieder heimisch gewordenen seltenen Pflanzen, wie z.B. Engelwurz.

Immer noch aufgeregte, suchende Meisen flattern um ihre ehemaligen Nist- und Brutstätten herum. Ich bin schockiert! Wer hat einen derartigen Frevel an intakter und von Herrn Müller-Strahl (Arzt in Frdbg. / Privatdozent Uni Bochum) in seiner Freizeit so liebe- und verantwortungsvoll betreuter Natur angeordnet?! Rohes Walten von Maschinen, dilettantisch verstümmelte Bäume, wie z.B. auch die Kopfweiden ein Stück weiter, haben jahrelange Pflege und fach- und sachgemäße Wahrung und Wartung dieses geschützten Ökosystems in seiner Gesamtheit zunichte gemacht!

Sind wir nicht alle gerade in dieser Klimafastenzeit zu besonderer Sorgfalt und Nachhaltigkeit im Umgang mit unserer Natur, ihrer Diversität und vor allem auch den noch bestehenden intakten Systemen aufgerufen? Sollten deshalb bei derart einschneidenden Maßnahmen nicht unbedingt bekannte und aktive Fachleute bzw. Heger und Pfleger beratend mit einbezogen werden?

Um Maschinen und Arbeitskräfte noch schnell vor dem 1. März nachweislich zum Einsatz zu bringen, hätten doch sinnvollerweise die abgestorbenen Fichten ein paar Meter entfernt gefällt oder das zu stark wuchernde Brombeergestrüpp fach- und naturgerecht entfernt werden können?

Sollten engagierte und kompetente Freiwillige nicht unbedingt mehr gehört und respektiert werden, damit sie nicht frustriert an ihrem so wichtigen und segensreichen Einsatz resignieren?

Unwissen, Ignoranz und nicht zuletzt wirtschaftliches Kalkül waren hier in Bausenhagen völlig inakzeptabel am Werke und sind wahrlich kein positives Zeichen und Vorbild in dieser Zeit!

Für niemanden!

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