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Ingolstadt: Verkaufsoffene Sonn-. und Feiertage
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- von Dieter Uhlmann
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Armes Ingolstadt welche Bürgervertreter hast Du Dir nur ausgewählt?
Wie so oft hatten die ewig Gestrigen, die Zauderer, ja die Bremser im Stadtrat die Mehrheit.
So jedenfalls wird das nichts mit einer lebendigen, zukunftsorientierten Stadt Ingolstadt.
Egal welcher politischen Colour man angehört die Ablehnung jeglicher verkaufsoffener Sonn-.und Feiertage mag nur ein kleiner Mosaikstein des Ganzen sein aber sie gibt doch einen erstaunlichen Einblick in die Denkweise einzelner Stadtratsmitglieder. Es ist ein Schlag ins Gesicht all derjenigen die sich seit Jahren um eine lebendige Innenstadt bemühen.
Selbstverständlich löst man die Probleme einer Innenstadt nicht mit 4 verkaufsoffenen Feiertagen aber es ist ein kleiner doch immens wichtiger Schritt die Stadt belebter und erlebbarer zu machen.
Ein Schritt übrigens der die Stadt keinen Pfennig kostet und doch das Außenimage prägt.
Vor diesem Hintergrund ist es mehr als bedauerlich, dass selbst Stadtratsmitglieder, die mir bis dato als Unterstützer und Förderer einer lebens-. und liebenswerten Innenstadt bekannt waren (so dachte ich wenigsten), mit „Nein“ votierten. Was geht in diesen Köpfen vor?
Seit Jahren wird die Innenstadt thematisiert Ergebnis?: wenig zu Null tendierend.
Ein neuer Plattenbelag in der Fußgängerzone reicht eben nicht aus um aus einer, vor sich hin schlafenden, Fußgängerzone einen lebendigen Treffpunkt zu machen. Da gehört schon mehr dazu.
Ich höre ihn schon den betreffenden Personenkreis...........“machen halt Sie Vorschläge“.
Nun bitte schön :
Wo ist der Mut eine wetterfeste Markthalle zu bauen statt der hässlichen Hütten am Viktualienmarkt. Das würde vielen weiteren Kleinselbstständigen eine Existenzgrundlage schaffen.
Eine kleine Bühne für Jazz-Frühstück /Spontankonzerte wäre hier auch umsetzbar.
Warum gibt es in der Mitte der Fußgängerzone keine Pop-Up Kaffees/Proseccobars/Bistros (ein Blick in das Factory Outlet zeigt wie es geht)? Keine billig anmutenden, mobilen Holzhütten sondern fest verbaute Stahl/Glaskonstruktionen die auch ästhetischen Ansprüchen gerecht werden und im
Sommer nach draußen erweitert werden können. Man sieht und wird gesehen. Klingt komisch? Ist aber so. Die Menschen wollen das, es liegt in Ihrer Natur.
Wo sind einladende, geschwungene, runde Sitzbänke die sich als Treffpunkt und für den Smalltalk eignen? Unter einladend verstehe ich keine quadratisch, praktisch guten Stahl/Holzkisten mit dem Charme eines Zyklopensitzes.
Wo ist das Grün? Nicht nur Pflanzkübel sondern auch schattenspende Bäume.
In größere Leerstände der Innenstadt könnten Behörden zusammengefasst werden nachdem sie für die Belange städtischer Behörden umgebaut wurden. Das ist allemal nachhaltiger und möglicherweise günstiger als teure Neubauten am Bahnhof zu mieten.
Warum, in Herrgotts Namen, ist das Parken in den Tiefgaragen so teuer und auf der anderen Seite wird zur Belebung der Innenstadt viel Geld zum Fenster rausgeworfen? Diese Art der Gebührensubvention käme direkt den Verbrauchern und der Innenstadt zu Gute.
Was wurde aus den Vorschlägen für eine, wenigstens teilweise, Überdachung der Fußgängerzone?
Zugegeben, das ist schon sehr schwer um zu setzen, aber andere Städte haben es auch und mit Erfolg zu Stande gebracht.
Wo ist die überregionale Imagewerbung mit den „Pfunden“ der Stadt. Museen, Frankenstein, das Herzen Bayerns, Besuch der Fertigung bei Audi, Donau-Fahrradwanderweg (man muss die Wanderer ja nicht am total verkorksten Radweg an der TH vorbeifahren lassen)
Was passiert am nördlichen (die Chance hier etwas zu bewegen ist mit der Ablehnung der Kammerspiele ja auch gestorben), was am südlichen Donauufer. Seit Jahren muss sich hier der Wirt (trotz guter Vorschläge) mit einem Provisorium zufrieden geben.
Immer ist irgendjemand gegen irgendetwas und so blockieren wir uns über Jahre hinweg gegenseitig.
Das Wohl der Stadt bleibt auf der Strecke.
Neue Ideen oder architektonisch anspruchsvolle Bauvorhaben werden zu oft zu Grabe getragen bevor eines dieser Projekte einer fundiert Entscheidung zugeführt werden kann.
Ich würde unseren Stadträten dringend empfehlen (auf eigene Kosten) auf Reisen zu gehen und sich Lösungen nicht nur in anderen Städten sondern auch in anderen Ländern an zu sehen. Den Blick doch einmal über den Tellerrand zu richten, Mut für die Umsetzung neuer Ideen zu haben, den gesunden Menschverstand vor politischem Kalkül walten zu lassen.
Diese, unsere Stadt hätte es verdient.
Dieter Uhlmann
Ein Kommentar
- #Verkaufsoffene Sonn- und Feiertage... — Handwerksmeister Alois Sepp 2023-03-04 09:47 Im Hinblick auf die ständig schwindende Bedeutung der Kirche (allgemein) wird das bei uns übliche sonn- und feiertägliche Arbeitsverbot, ebenso weniger bedeutsam.Leider gibt es Bevölkerungsschichten, die finanziell auf Sonn- und Feiertagsarbeiten angewiesen sind, in der jetzigen Zeit vermehrt. Bei den Berufsgruppen, die immer schon Samstags-, Sonn- und Feiertags arbeiten mussten, regt sich komischerweise niemand auf. Genau diesen Berufsgruppen wird meines Erachtens zu wenig Beachtung und Würdigung gezollt.Ich persönlich finde es lobenswert und angenehm, wenn man bei einem Stadtbesuch oder einem sonstigen Ausflugsziel offene Geschäfte antrifft. Nur muss es so sein, dass bei den dafür erforderlichen Mitarbeitern die Freiwilligkeit gegeben sein muss. Auch muss die Freiwilligkeit der betroffenen Mitarbeiter sich in der Lohn- oder Gehaltstüte bemerkbar machen. Leider wird die Freiwilligkeit zum großen Teil dadurch abgeschreckt, weil der Steuersäckel das Zubrot wieder wegfrisst.