Ihr Redakteur Martin Kessler – offensichtlich in einer Blase sitzend und ohne einen Blick über den Tellerrand werfend – hat umwerfende Lösungsvorschläge für das Problem der überalterten deutschen Gesellschaft:
- mehr Fachkräfte aus dem Ausland anheuern. Egoistischer geht es ja wohl nicht, aber was kümmert es mich als deutschen Bürger, wenn diese Fachkräfte im Ausland fehlen und dort das demografische Konstrukt zusammenbricht?
- ein späteres Renteneintrittsalter, da die Jobs in der Regel körperlich immer weniger anstrengend werden. Sollte es Ihrem Redakteur entgangen sein, dass auch die mentale Gesundheit Teil der Lebensqualität ist? Ich sehe förmlich die quietschfidele Erzieherin oder Grundschullehrerin vor mir, die mit über 67 Jahren eine Rasselbande von 20 bis 30 Kindern, deren Eltern es oft an Erziehungsvorbildern mangelt, zu verantwortungsvollen Mitgliedern unserer Gesellschaft heranbildet
- der Einsatz von Robotern und Systemen der Künstlichen Intelligenz in der Pflege älterer Menschen. Tatsache ist, dass ein großer Teil der pflegebedürftigen älteren Menschen an einer Form von Demenz leidet (und zum großen Teil von Familienangehörigen betreut wird, also nicht der Kostentreiber in der Pflege ist). Welch eine Gesellschaft stellt Ihr Redakteur sich vor, in der gerade dem kranken und pflegebedürftigen Menschen die menschliche Zuwendung, die unabdingbar ist für uns soziale Wesen, entzogen wird?
- ein Bonus für Rentnerinnen und Rentner, die mehr als zwei Kinder haben. So ein Pech aber auch für Paare, die nicht früh genug Nachwuchs produziert haben! Paare ohne Kinderwunsch? Der reine Egoismus! Bezahlbarer Wohnraum für Familien? Den gab es doch in Hülle und Fülle! Genug Hebammen und Gebährkliniken? Haben wir doch auch immer gehabt! Betreuungsplätze für Kinder? Unzählige sind doch frei geblieben, oder?
- Senkung des Rentenniveaus, denn dadurch geht die Wohlstandsentwicklung trotzdem weiter, nur eben für die Rentner langsamer als für die Erwerbsbevölkerung. Das ist doch mal ein Wort! So ist es doch nicht gerade verlockend, ins Rentenalter zu kommen! Da trete ich doch lieber rechtzeitig von der Weltenbühne ab!
Eines hat Ihr Redakteur allerdings übersehen: Es ist erwiesen, dass in unserem Gesundheitssystem Menschen mit geringem Einkommen eher erkranken und eher versterben als der Durchschnitt. Wir praktizieren doch schon seit langer Zeit ohne großes Lamentieren das System des „sozialverträglichen Ablebens“. Liegt hier ein Grund dafür, dass Deutschland hinsichtlich der Lebenserwartung „nur“ im Mittelfeld der entwickelten Länder liegt? Was soll ich vom Schlusssatz des Artikels halten? „Bösartig übersehen wird dabei, dass es aber hinreichend alternative und weniger konfliktreiche Lösungen (für die Überalterung) gibt?“
Mit freundlichen Grüßen
Marlis Scheele
Die Redakteure fragen auch nicht nach den Hintergründen von Entwicklungen, sie klären also nicht auf. Das ist auch politisch nicht gewollt. Weicht jemand trotzdem von dieser Leitlinie haben, ist er/sie ein Querdenker, ein Rechter, ein Bösewicht. Wer möchte gerne ein schwarzes Schaf in der Herde weißer Schafe sein?
Für des eigenständigen Denkens fähige Menschen ist allgemein klar, dass man ohne Kenntnis der Ursachen heutiger Zustände keine nachhaltigen Lösungen für die derzeitigen Probleme entwickeln kann. Wer es dennoch tut, ist entweder ein Fantast oder ein/e Grüne/r.
Diese Aussage über die Kette "Ursache - Wirkung" gilt für die Verarmung vieler Menschen in Deutschland (welcher Redakteur schreibt heute noch aufklärend darüber?); sie gilt auch für den Ukraine-Krieg. Hätte man im Westen die Ursachen in Betracht gezogen, gäbe es den Krieg gar nicht.
Leider sind diverse Medien politisch beeinflusst und gesteuert. Eine wahrheitsgetreue und reale Berichterstattung schwer möglich.