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in meiner Hilflosigkeit gegen die erweiterten Waffenlieferungen der BRD in die Krisengebiete habe ich Trost in der alten Literatur gesucht. Da fiel mir folgendes Gedicht mal wieder in die Augen. Warum können oder wollen wir nicht aus der Geschichte lernen???

Kriegslied
Es ist Krieg! Ist Krieg! O Gottes Engel wehre,
und rede du darein!
Es ist Krieg - und ich begehre
nicht schuld daran zu sein!

Was sollt‘ ich machen, wenn im Schlaf mit Grämen
und blutig, bleich und blass,
die Geister der Erschlagenen zu mir kämen,
und vor mir weinten, was?

Wenn wackre Männer, die sich Ehre suchten,
verstümmelt und halb tot
im Staub sich vor mir wälzten, und mir fluchten
in ihrer Todesnot?

Wenn tausend, tausend Väter, Mütter, Bräute,
so glücklich vor dem Krieg,
nun alle elend, alle arme Leute,
wehklagten über mich?

Wenn Hunger, böse Seuch‘ und ihre Nöten
Freund, Freund und Feind ins Grab
versammelten, und mir zu Ehren krähten
von einer Leich‘ herab?

Was hülf‘ mir Kron‘ und Land und Gold und Ehre?
Die könnten mich nicht freun!
Es ist leider Krieg - und ich begehre
nicht schuld daran zu sein!
Matthias Claudius

Ihnen und allen friedliebenden Lesern trotzdem Mut und Standhaftigkeit

Mit freundlichen Grüßen
Irmgard Hollnagel

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