zum o.g. Problem habe ich mir ein Interview mit Julie Zeh angesehen, die wie ich der Meinung ist, dass man keine Waffen in diesen Konflikt liefern dürfe. Und ich kann ihre Aussage bestätigen, dass viele Menschen in meinem Umwelt der Meinung sind, dass der Krieg egal wie beendet werden muss. Dabei geht es vorrangig um die Haltung der ukrainischen Regierung, die ihrem Land und ihrem Volk dieses Martyrium zumutet. Was haben die einfachen Menschen von einem Sieg, wenn sie tot geschossen sind, wenn ihre Wohnung verbrannt ist oder wenn sie am Ende Krüppel sind. Die sogenannte Freiheit macht sie nicht satt, gibt ihnen kein Dach überm Kopf und auch nicht ihre Gesundheit zurück.
Dass die östlichen Leute so denken liegt meines Erachten aber nicht nur daran, dass sie in den Zeiten der Inflation und Energiekrise größere finanzielle Probleme haben als die Westrepublikaner, sondern vor allem daran, dass sie emotional anders gestrickt sind.
Ich habe bei meinen Bekannten noch keinen gehört, der gesagt hätte, dass der Krieg bis zum Sieg der Ukraine geführt werden müsse.
Es ist sicher nicht nur mir unverständlich, sondern sehr vielen Bürgern unseres Landes, dass Herr Stoltenberg immer mehr und immer stärkere Waffen liefern will bzw. die NATO -Länder dazu auffordert.
Ich begreife auch nicht, dass die Medien auch die SVZ sich derart von der Politik instrumentieren lassen und berichten, was von Ihnen gefordert wird. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Autoren vieler Artikel der SVZ tatsächlich denken, was sie schreiben. Bei aller Sachlichkeit sollte m. E. immer ein subjektiver Sound mitschwingen.
Mir fehlen die Stimmen, die Frieden fordern. Und wenn sie mal vorkommen, sind sie versteckt als müssten sie sich schämen oder so schwach, dass sie kaum wahr genommen werden können.
Ich würde mich freuen, wenn es erneut eine Unterschriftenaktion geben würde, an der ich mich beteiligen kann. Im Rahmen meiner Möglichkeit würde ich gern daran mitarbeiten.
Mit allerbesten Grüßen
Irmgard Hollnagel