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Sehr geehrte Damen und Herren,

angesichts der bevorstehenden historischen Krise tritt ein Ereignis in den Hintergrund, dass Fußballfans zu Beginn des Jahres dick in ihrem Kalender angestrichen haben: Die am 20. November beginnende Fußball-WM in Katar.

Heute kaum noch vorstellbar, aber vor vier Jahren fand die WM in Russland statt.

Alle, die damals zur Weltmeisterschaft gefahren sind, haben Putin legitimiert.

Mir sind die Bilder noch in Erinnerung, als auch westliche Staatschefs auf der Tribüne einträchtig neben Putin saßen.

Auch wenn der Austragungsort Katar im Grunde indiskutabel ist:

Nie seit dem Jahr 1954 war eine Fußball-Weltmeisterschaft wichtiger für Deutschland als heute.

Die Energiekrise bedroht Deutschland weitaus stärker als andere Industriestaaten.

Die Krise ist hausgemacht, weil Deutschland in den vergangenen elf Jahren beim Thema Energiewende seine Hausaufgaben nicht erledigt hat.

Auch in anderen elementaren Wirtschaftsbereichen droht das Land den Anschluss zu verlieren.

Man hat sich in den vergangenen Jahren auf dem Titel des Exportweltmeisters ausgeruht und wichtige Innovationen verschlafen bzw. sogar verhindert.

Was solch ein Titel nach vier Jahren noch wert ist hat die deutsche Nationalmannschaft bei der WM in Russland erfahren müssen.

Deutschland sitzt wie ein Frosch in einem Topf, der immer heißer wird.

Wenn das Land nicht einigermaßen gut durch den kommenden Winter kommt, droht alles auf der Kippe zu stehen. Auch die Demokratie.

Wie schnell sich politische Mehrheiten verändern können zeigt das Beispiel Italien.

Geradezu irrsinnig erscheinen in diesem Zusammenhang die hierzulande immer noch geführten Diskussionen über eine Laufzeitverlängerung der Kernkraftwerke.

Solche Debatten sind typisch für Deutschland, einem Land, in dem seit Jahren eine politische Minderheit mit ihrer Ideologie den Ton angibt.

Ein eher kleiner Teil der Bevölkerung scheint sich in trügerischer Sicherheit zu wiegen, von der Krise kaum tangiert zu sein.

Doch die schweren wirtschaftspolitischen Fehler der vergangenen beiden Jahrzehnte holen das Land nun mit voller Wucht ein.

Wenn die ersten Dominosteine fallen setzt sich das Umkippen in der gesamten Reihe zwingend fort.

Deutschland droht in eine schwere Depression zu verfallen. Nicht nur in ökonomischer Hinsicht.

Die Abstiegsangst geht um.

Aber Deutschland wäre nicht Deutschland, wenn es sich diesem Abstiegskampf nicht stellen würde.

Die Bundesrepublik hat in den vergangenen Jahrzehnten viele gesellschaftspolitische Herausforderungen angenommen und sie zum großen Teil gut gelöst.

Die vergangenen rund ein bis zwei Jahrzehnte sind leider ein "schwarzer" Fleck auf der politischen Landkarte.

Zur Krisenbewältigung wäre ein rigoroser Abbau der Bürokratie von entscheidender Bedeutung.

Deutschland ist mittlerweile ein riesiger Verwaltungsapparat, der sich selbst verwaltet.

Die Regelwut lähmt das ganze Land und bremst wichtige Innovationen aus.

Wir können uns angesichts der großen Herausforderungen der Zukunft diesen aufgeblähten Bürokratenstaat schlichtweg nicht mehr leisten.

Ein Erfolg bei der kommenden Fußball-Weltmeisterschaft könnte die Moral und das Selbstwertgefühl der Nation entscheidend stärken.

Das Wunder von Bern im Jahr 1954 half, das nationale Selbstbewusstsein nach dem Nazi-Terror und dem verlorenen Krieg wieder aufzubauen.

Es begann eine wirtschaftliche Blütezeit.

Der heutige Bundeswirtschaftsminister machte vor wenigen Jahren aus seinem Herzen keine Mördergrube: „Vaterlandsliebe fand ich stets zum Kotzen. Ich wusste mit Deutschland noch nie etwas anzufangen und weiß es bis heute nicht“.

Jedes „Tor für Deutschland“ ist Balsam für die verwundete deutsche Seele.


Freundliche Grüße

Alfred Kastner

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