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Fast täglich erreichen uns neue, beängstigende Nachrichten: rasante Erderwärmung, Extremwetter, verheerende Waldbrände… Die Zerstörung unserer Lebensgrundlage schreitet unaufhörlich voran. Dennoch sind wir noch immer nicht bereit, Einhalt zu gebieten.

Entgegen aller Vernunft entsteht nun in Nassenfels der umstrittene Schutterpark, an einer Stelle, welche die neue Moorbodenkarte endlich unmissverständlich als intaktes Niedermoor ausweist. Anstatt es durch Vernässung weiter aufzubauen, wie die Politik propagiert, schaut man hier lieber weg. Egoistisches Wohlstandsstreben um jeden Preis, im doppelten Sinn! Wo bleiben Verantwortung und Klimabewusstsein von Landratsamt und Naturschutzbehörden? Sollten nicht bei geringstem Verdacht auf Moorboden alle Bebauungspläne sofort eingestellt werden, um weitere Untersuchungen abzuwarten? Unverständlich ebenso, wie man sich als Landrat vor den Ausschuss für Natur und Umwelt stellen, stolz die neue Moorkarte präsentieren und gleichzeitig den Schutterpark befürworten kann. Weiterhin wird von einem „Projekt für die Gemeinschaft“ gesprochen, wobei gerade 53% der Wähler im Bürgerentscheid dafür gestimmt haben. Eine Wahl, welche im Vorfeld geprägt war von Einschüchterung und Respektlosigkeit seitens der Befürworter gegenüber den Projektgegnern. Alles im Namen der Demokratie! Schämen wir uns angesichts des tragischen Fortschreitens des Klimawandels als Gemeinde nicht, auf den Sportpark zu bestehen? Sind wir wirklich naiv genug zu glauben, dass die Natur sich schon selbst helfen wird? Umweltsünden wie diese darf man nicht totschweigen. So kann man auch nicht „Frieden“ in der Gemeinde „verordnen“ wollen, wo ein Fehlverhalten vorliegt.

Überall geht die Jugend auf die Straße, um uns unseren gedankenlosen Umgang mit der Natur aufzuzeigen. Junge Menschen geben der Natur eine Stimme! Es ist ihre Zukunft, über die wir oft rücksichtslos entscheiden. Nur wenn es gelingt, im Einklang mit der Natur zu leben, wird die Menschheit eine Chance haben. UN-Generalsekretär Antonio Guterres mahnte auf dem Umweltgipfel: „Wir müssen…unseren sinnlosen und selbstzerstörerischen Krieg gegen die Natur beenden.“ Hoffnung ist dabei die Kraft, die uns antreibt, so die 83jährige Umweltaktivistin Jane Goodall. Aber dazu müssen wir aufstehen und kämpfen.

Deshalb danke ich allen, die sich aktiv für den Erhalt des Schuttermooses ausgesprochen haben. Voran unsere fünf Markträte, die trotz massiver Anfeindungen mit großem Einsatz und Verantwortungsbewusstsein vielen Bürgern die Augen öffneten. Danke für so viel Engagement!

Ich liebe unsere Landschaft, weil sie es wert ist! Und ich fürchte mich vor dem Tag, an dem die Bagger anrücken - das wird ein trauriger Tag!

Sylke Stark

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