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Sehr geehrte Damen und Herren,
die Aktivistengruppe „Die letzte Generation“ ist der radikale Flügel von „Fridays for Future“.
Die bisherigen Blockadeaktionen reichen ihnen mangels Nachrichtenrelevanz nicht mehr aus. Es müsse ein deutlich höherer materieller Schaden verursacht werden.
Die Strassenblockaden sind lediglich ein kleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen soll.
Sie haben allen Bürgern und Unternehmen den Kampf angesagt, die fossile Energien einsetzen.
In einem Akt der „legitimen Notwehr“ wollen sie mit dem eigenen Körper bestimmte Dinge außer Kraft setzen, und zwar möglichst unumkehrbar.
Angesichts der strukturellen Gewalt, die ihnen von den „alten weißen Männern und Frauen“ angetan wird und die ihnen angeblich jede Überlebenschance raubt, sei der Einsatz dieser Mittel deren Meinung nach legitim.
Noch sind die Aktionen gegen Personen gewaltfrei.
Die entscheidende Frage ist jedoch, ob dies auch so bleibt?
Man muss die deutsche Vergangenheit nicht ausdrücklich bemühen.
Der zivile Ungehorsam basiert auf der Idee des strikt gewaltfreien Regelbruchs. Eindeutig ausgeschlossen ist dabei Gewalt, in welcher Form auch immer, gegen Personen.
Völlig abwegig ist die pauschale Behauptung, strukturelle Gewalt rechtfertige jede Sabotage oder gar Gewaltaktion.
Ähnlich haben bereits die Revolutionären Zellen und die hieraus hervorgegangene radikalfeministische Rote Zora argumentiert und Sprengstoffanschläge verübt.
Keine dieser Aktionen hat ihren eigentlichen Zweck erfüllt.
Im Gegenteil, sie haben die Wut der Bevölkerung auf sich gezogen.
Der Zweck heiligt nicht immer die Mittel.
Die Abkehr von der Atomenergie beispielsweise wurde nicht durch Sabotageaktionen an Strommästen oder anderen Einrichtungen bewirkt, sondern durch einen langen und mühsamen Überzeugungskampf in den politischen Institutionen.
Letztendlich ist dadurch ein überwiegender Teil der Bevölkerung zur Einsicht gelangt, dass diese Art der Energiegewinnung nicht nachhaltig sein kann.
Sabotage mag in totalitären Regimen notwendig und legitim sein.
Wer aber in demokratischen Systemen diese Grenze aufweicht, begibt sich auf eine abschüssige Bahn und wird nicht einmal eine Minderheit der Bevölkerung hinter sich bringen.
Auch wenn Luisa Neubauer bei diesem Satz einmal mehr die Augen verdrehen sollte.
Klimaschutz funktioniert nur im demokratischen Konsens, weil dadurch ein großer Teil der Bevölkerung mitgenommen werden kann.
Freundliche Grüße
Alfred Kastner

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