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Sehr geehrte Damen und Herren,

manche Menschen versuchen der Gegenwart zu entfliehen, indem sie sich von Radio- und Fernsehsendern in die angeblich so tollen 1980er-Jahre zurückbeamen lassen.

Unser Gesellschaftssystem, das nach den Schrecken der Nazi-Herrschaft über Jahrzehnte insgesamt sehr gut funktioniert hat, steht vor einem Trümmerhaufen.

Das Vertrauen in die Politik und die Institutionen erodiert.
Die aktuelle, weitgehend unsachlich geführte Diskussion über Ungeimpfte ist lediglich ein Symptom, jedoch nicht die Ursache dieser Entwicklung.
Der erschreckende Befund ist, dass der zwischenmenschliche Ton zunehmend rauer wird und die Toleranzgrenze sich inzwischen auf Grasnaben-Niveau bewegt.
Ältere Menschen, die das Grauen der Diktatur in Deutschland noch miterlebt haben, können diesem gesellschaftlichen Trend lediglich fassungslos zusehen.
Der grausamen und menschenverachtenden Forderung, infizierte Ungeimpfte ihrem tödlichen Schicksal zu überlassen, schallte politisch-medial höchstens ein laues Lüftchen des Protestes entgegen.
Man möchte sich in seinen schlimmsten Gedanken nicht ausmalen, was noch alles nachkommen wird.
Wir erleben eine Zeit, in der Minderheiten wieder sanktionsfrei diskriminiert werden dürfen.
Eine relativ kleine hetzerische Gruppe, weitgehend anonym und politisch schwer verortbar, beinahe sektenartig organisiert, hat das „Netz“ als ihre Waffe entdeckt und bombardiert die breite Masse der Gesellschaft mit ihrer nach eigener Ansicht einzig wahren Doktrin oder betätigt sich bei gesellschaftspolitischen Diskussionen als Brunnenvergifter.
Ob Corona, Klima oder Gender. Der stetig exzessivere „Straßenkampf“ tobt in diesen Zeiten virtuell auf dem heimischen Sofa und nimmt mittlerweile totalitäre Züge an.
Die Meinungsvielfalt ist in akuter Gefahr.
Andersdenkende Menschen werden diffamiert und sozial kalt gestellt.
Solange die Pharmariesen und Produzenten der mRNA-Impfstoffe sich weigern, öffentlich für ihr hergestelltes Produkt zu garantieren, ist es nachvollziehbar, wenn ein Teil der Bevölkerung diesem neuartigen Verfahren nicht das nötige Vertrauen entgegen bringt.
Immer wieder kommen einen Fälle zu Ohren, bei denen im Grunde kerngesunde Menschen nach der Corona-Impfung morgens tot im Bett liegen, trotz regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen plötzlich an Krebs oder Gürtelrose erkranken oder zu Dialysepatienten werden.
Insbesondere die These, dass Herpesviren nach mRNA-Imfungen reaktiviert werden können und länger anhaltende Gesichtslähmungen auslösen, konnte bisher nicht glaubwürdig widerlegt werden.
Die eigene Gesundheit ist eine höchst persönliche Angelegenheit.
Wolfgang Schäuble hat bei seiner Eröffnungsrede des neuen Bundestages den desaströsen Zustand unserer Gesellschaft zutreffend beschrieben.
Er muss jedoch für sich selbst die Frage beantworten, wie es die Politik in den vergangenen Jahren soweit hat kommen lassen konnte und tatenlos zugesehen hat, wie Hass und Hetze beinahe ungehindert die Gesellschaft unterminieren konnten.
Auch in den 1980ern, dem angeblichen Jahrzehnt der Deutschen, haben viele Menschen die Gegenwart als nicht besonders gut empfunden. In der Retroperspektive wird leider vieles verklärt.
Das Grundproblem der jetzigen Zeit ist der Mangel an politischer Führungsqualität.
Ein Bundeskanzler vom Typ eines Helmut Schmidt hätte die gesellschaftliche Entwicklung nicht dermaßen entgleiten lassen.
Aber auch die verbreitet gesellschaftspolitische Gleichgültigkeit vieler Menschen und die mangelnde Zivilcourage ist ein leidiges Elend unserer Epoche.
Früher haben wir auf dem Schulhof die Schwächeren und zu Unrecht Angegriffenen gegen die Aggressoren verteidigt.
Heute heißt es zu oft "Augen zu und irgendwie durchwursteln".
Toleranz, Verständnis, Empathie und der Mut, seine Meinung in der Öffentlichkeit zu vertreten ohne den Shitstorm einer kleinen Clique zu fürchten, sind nichts für Feiglinge.
Die Musik war in den 1980ern meiner Meinung nach besser.
Wanna be starting something“ (Michael Jackson).
Es ist nie zu spät für einen gesellschaftlichen Neuaufbruch.
Dafür benötigt es jedoch Mut.

Freundliche Grüße

Alfred Kastner

Ein Kommentar

  • #Trümmerhaufen — Handwerksmeister Alois Sepp  2021-10-27 22:32 Absolut richtig dargestellt und erkannt. Unsere sich selbst immer auf die eigenen Schultern klopfenden Politiker haben jahrzehntelang am Volk, an unserer Sprache, Kultur und unseren Werten vorbei regiert. Wobei man dieses Handeln real kaum mehr als "regieren" bezeichnen kann. Sagen wir jetzt brutal, nur vorbeigeschaut und in die eigenen Taschen gestopft!
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